Das Mail trägt nur die Unterschrift Saxingers, nicht aber jene seines Stellvertreters Horst Pöchhacker (siehe Interview: "Keine vorzeitige Ablöse bei ÖBB"). Am Dienstag hat Saxinger eine Pressekonferenz einberufen.
In der Asfinag, die zu Infrastrukturminister Werner Faymann ressortiert, wird eine Absprache Saxingers, der als VP-nahe gilt, mit Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer vermutet. Es war regierungsintern abgestimmt, dass das SP-Mitglied Pöchhacker ÖBB-Aufsichtsratchef wird und dafür in der Asfinag ein "schwarzer" Aufseher an die Spitze kommt. Dem Vernehmen nach wird den Vorständen vorgeworfen, bei der Erstellung des Generalverkehrsplanes eine schlechte Figur gemacht zu haben. Trotz steigender Einnahmen steigen auch die Schulden der Asfinag. Neuer starker Mann soll der bisherige Prokurist der Asfinag-Dachgesellschaft und Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH Alois Schedl werden. Noch am vergangenen Freitag hatte Faymanns Sprecher ebenso wie der Asfinag-Aufsichtsrat die Umbesetzung des Vorstands dementiert.
Würden die Verträge der drei Manager bis 2011 voll ausbezahlt, würde eine Belastung von mindestens 2,4 Mio. Euro anfallen, sagte die Grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser. Am Montagabend ließ Faymann ausrichten: Er stehe hinter der Entscheidung des Gremiums, die Umsetzung sei jetzt Sache des Aufsichtsrates. Er habe diesem nur einen Auftrag gegeben: Zehn Prozent Einsparungen bei gleicher Qualität mittels effizienterer Struktur, Beseitigung von Doppelgleisigkeiten und Bündelung der Ressourcen.
Finanzchef Christian Trattner ist seit 2002 im Asfinag-Vorstand, er gilt als SP-nahe. Dem Vernehmen nach gab es kritische Stimmen gegen ihn anlässlich der Vergabe der A5-Nordautobahn.
Reichhold wurde erst im Juli 2006 in den Vorstand berufen, er war zuvor FP-Verkehrsminister. In der Asfinag ist er für die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie die Auslandsaktivitäten zuständig.