Brüssel/Wien – Die EU-Kommission hat "ernsthafte Bedenken" bei der geplanten Übernahme des Spanplattengeschäftes der Constantia Industries AG durch die deutsche Kronospan Holding angemeldet. Vor allem Kunden hätten sich skeptisch geäußert, sagte ein Kommissionssprecher. Es bestehe die "Gefahr, dass sie den wirksamen Wettbewerb im Bereich der Rohspanplatten erheblich behindern könnte".

Das fusionierte Unternehmen hätte in Österreich, Ungarn und der Slowakei eine besonders starke Position im Rohspanplattensektor. Das Spanplattengeschäft der Constantia Industries AG hat ein Umsatzvolumen von rund 114 Mio. Euro.

Strategische Gründe

Grund für den Verkauf der Rohspanplattenerzeugung (Homogen) und der beschichteten Spanplatten (Star Favorit) sei ein strategischer, hieß es bei Constantia. Man wolle sich auf die Produktion von Kompaktplatten konzentrieren. Kompaktplatten kommen sowohl im Möbelbau als auch in der Fassadengestaltung im Außenbereich zum Einsatz. Das gesamte Spanplattengeschäft, das bei Constantia unter dem Namen Fundermax läuft, war zuletzt 326 Mio. Umsatz-Euro schwer. Vom Verkauf betroffen wäre ein Standort in Neudörfl (Burgenland), in St. Veit (Kärnten) und einer in Deutschland.

Bei Constantia hofft man, dass die EU nach einer zusätzlichen, vertiefenden Prüfung doch noch grünes Licht für den Verkauf gibt. Für die Prüfung hat die EU-Kommission bis zum 19. Oktober Zeit. (mimo, stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16./17.6.2007)