In China, dem größten Wachstumsmarkt der Welt, ist die RZB seit 1995 vertreten. Neben einer Filiale in Peking gibt es eine Repräsentanz in Hongkong. 2006 wurde ein Bankbüro in Zhuhai in der südlichen Sonderwirtschaftszone Guangdong gegründet. Jetzt, 2007, steht eine Niederlassung in Xiamen an. Zur Firmenbetreuung soll die Präsenz in weiteren Sonderwirtschaftszonen ausgedehnt werden.
"In China bauen wir aus der RZB heraus auf, soweit es die chinesische Administration erlaubt", erläuterte Stepic. In diesen Markt müsse man langsam hineingehen. Eine schlagartige größere Präsenz wie in Ländern Osteuropas sei dort nicht machbar. China sei noch sehr restriktiv, was die Präsenz von Westbanken betrifft. Indien hingegen ist für die RZB überhaupt kein Thema. Der Subkontinent gehöre anderen, naheliegender Weise etwa den Briten, zur Expansion vor Ort.
UniCredit vor RZB
"Meine Mission als Raiffeisen International hört in Zentralasien auf", erläuterte Stepic als Boss der RI. In Zentral/Osteuropa ist Raiffeisen heute Nummer zwei hinter UniCredit. In 16 Märkten der CEE-Region lenkt Stepic Banken und Finanzfirmen mit mehr als 53.000 Mitarbeitern, die im Durchschnitt 31 Jahre alt sind. Die Expansion sei nicht zu Ende, sondern habe gerade erst begonnen. Nun gehe es weiter in die Tiefe. 600 neue Filialen sollen bis 2009 in den bestehenden Ost-Banken dazukommen, neues Privatkundengeschäft wie die Hypothekarkreditvergabe lockt. Stepic sieht in der Region Arbeit für 200 Jahre für seine Nachkommen.
Seit Donnerstag Abend ist Raiffeisen-International-Chef und RZB-Vorstand Herbert Stepic "European Manager of the Year 2007". Den Preis vergeben jährlich die Chefredakteure der EBP (European Business Press). Vor dem 60-jährigen "Ostpionier" der österreichischen Raiffeisengruppe wurde bereits Spitzenmanagern wie Ingvar Kamprad (Ikea), Jorma Ollila (Nokia) oder Bernd Pischetsrieder (damals BMW, VW) dieser prestigeträchtige Titel zuteil. Dem EBP gehören unter anderem die "Financial Times", das "Wall Street Journal Europe", das "Handelsblatt", "Les Echos" oder "Milano Finanza" und aus Österreich das Magazin "trend" an. Nahe dem polnischen Danzig hält die 58 Titel zählende Organisation bis zum Wochenende ihre Jahresversammlung ab.