Der Universitätsrat der Boku hatte am 11. Mai den Dreiervorschlag des Senats zurückgewiesen. Als Begründung wurde die Mangelhaftigkeit des Senats-Vorschlags genannt: Nicht alle drei Kandidaten würden die nötigen gesetzlichen Voraussetzungen für das Rektorenamt erfüllen. An erste Stelle seines Vorschlags hatte der Senat die ehemalige Vizepräsidentin der Donau-Universität Krems, Ingela Bruner, gereiht.
Kein neuer Vorschlag notwendig
Der Uni-Rat stützt sich nun in seiner Entscheidung auf eine Bestimmung in den Boku-Statuten, wonach unter bestimmten Umständen auch aus weniger als drei Personen ausgewählt werden kann, erklärte der Vorsitzende des Uni-Rats, Hans Tuppy, auf Anfrage der APA. Der Senat müsse dafür allerdings keinen neuen Vorschlag an den Rat richten. Die Wahl soll bei der nächsten Uni-Ratssitzung am 3. Juli über die Bühne gehen. Bis dahin sollen noch Gespräche mit Bruner sowie mit dem Senat über die Entwicklungsperspektiven der BOKU geführt werden. Wie Tuppy erklärte, sieht er keine größeren Stolpersteine mehr, dass Bruner zur Rektorin gewählt wird.
Senat ist zufrieden
Der Vorsitzende des Senats der Universität für Bodenkultur (Boku), Gerd Sammer, zeigte sich auf Anfrage der APA zufrieden mit der Lösung für die Rektorswahl. "Das ist so, wie wir das vereinbart haben", erklärte Sammer und zeigte sich zuversichtlich, das Ziel zu erreichen, am 1. Oktober ein arbeitsfähiges Rektorat zu haben.
Zwei Uni-Räte zurückgetreten
Wie die APA erfahren hat, sind bei der gestrigen Uni-Ratssitzung zwei der sieben Uni-Räte zurückgetreten. Dabei handelt es sich um den stellvertretenden Uni-Ratsvorsitzenden Friedrich Dorner und um Richard Ramsauer. Laut Tuppy ist der Uni-Rat aber dennoch beschlussfähig. Über die Gründe des Rücktritts wollte Tuppy nur sagen, "dass es ohne Friktionen gegangen wäre, kann man nicht behaupten".
Im Dreiervorschlag des Senats waren neben Bruner noch Peter Holubar, Leiter der Arbeitsgruppe Umweltbiotechnologie an der Boku und Brigadier Norbert Fürstenhofer, Leiter des ABC-Abwehrschule des Bundesheers. Der amtierende Boku-Rektor Hubert Dürrstein, der für eine Wiederwahl kandidiert hat, war dagegen nicht aufgenommen worden.
"Unsauberes Verfahren"