Wien – Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Vorortprüferin der Kärntner Bank Hypo Group Alpe Adria wird ihren Prüfbericht nun doch dem Banken-U-Ausschuss vorlegen. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch getroffen. Ursprünglich hatte man nicht vor, den Rohbericht (ohne Stellungnahme der Bank) thematisieren zu lassen, nicht zuletzt, weil Politik und Banker den Ausschuss lieber heute als morgen beendet sehen wollen.

Ab Montag steht die Causa Hypo (sie hatte 2004 rund 328 Mio. Euro an Spekulationsverlusten gemacht; die Bilanzierung erfolgte nur teilweise; es laufen Voruntersuchungen) auf der Tagesordnung; gleich am ersten Tag wird Vorortprüfungsleiter Roland Pipelka befragt. Am Mittwoch sind etwa Ex-Treasurer Christian Rauscher und Grawe-Chef Othmar Ederer (die Grawe ist Hypo-Aktionärin) an der Reihe, am Freitag Ex-Bankchef und Präsident Wolfgang Kulterer sowie der aktuelle Bankchef und Aktionär Tilo Berlin.

Der Prüfbericht dürfte einige Fragen aufwerfen. Es geht um interessante Eigenkapital-Aufbringungsmethoden via Liechtensteinischer Privatstiftungen, verschachtelte Beteiligungen und Kredite, unter anderem in Kroatien. Vom selbigen innewohnenden Risiko (und Eigenmittelbedarf) hat sich die Hypo rechtzeitig getrennt: Durch Verkauf im Frühling – was ebenfalls Thema des Prüfberichts ist. (Renate Graber, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.06.2007)