An diesem Geschäft kann man nicht einfach vorüber gehen. Auch dann nicht, wenn man keine Schwäche für Zuckerl, Schoko und Co hat. Alleine das Betrachten der üppig gefüllten Auslage reicht schon aus, um das zu nähren, was nicht selbstverständlich ist.

Foto: Ursula Schersch

Hier kann das Auge schmausen und glücklich strahlen. Und jene, die den Alltagsversüßern verfallen sind, werden den Verlockungen nicht widerstehen können und magnetisch ins Lokal gezogen werden.

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Im Inneren geht das Staunen weiter. Zum einen aufgrund des gigantischen Sortiments, das sich ausladend und in einem bunten Gemisch aus prallen Säckchen, Päckchen, Täfelchen dicht aneinander reiht, zum anderen, weil auch das Ambiente architektonisch einiges zu bieten hat. Beides beschwört süße Erinnerungen von kindlichen Momenten, in denen die Welt nur schön war.

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Die mintgrün gestrichenen Holzregale und die Glasvitrinen stammen noch aus den 30er-Jahren und werden, das versichert mir Michaela Dürnberger, auch in Zukunft keine Veränderung erfahren. Somit besteht Hoffnung, dass der Charme des romantischen Interieurs samt Blümchentapete aus den 60er-Jahren noch lange erhalten bleibt.

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1936 hat die Familie Breithuber den Laden, den es wahrscheinlich seit der Jahrhundertwende gibt, übernommen und bis vor sechs Jahren geführt. Dann ging das Geschäft in den Besitz der Familie Dürnberger über.

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Tochter Michaela, die bereits während ihres Studiums ausgeholfen hat, stieg im Vorjahr zur Gänze ein. "Das war klar, dass ich das machen würde", sagt die Frau Magistra für Mathematik und Sport, die damit nicht nur in die Fußstapfen der Eltern, sondern auch in jene ihres Großvaters trat, der eine Erzeugung von Rumpastillen und Rohkost aufgebaut hatte.

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Etwa fünfhundert verschiedene Artikel sind hier erhältlich, zu Ostern und zu Weihnachten sind es sogar an die tausend. Seidenzuckerl, Himbeerbonbons, Liliput-Drops, Meraner Früchte, Deutschmeister, Wiener Zuckerl, Holländer Herzen und viele andere bunte zuckrige Köstlichkeiten in Gläsern gibt es hier.

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"Sie haben noch Krachmandeln!", ruft eine ältere Frau begeistert, um gleich einige Säckchen dieser altmodischen Sorte zu kaufen. Letztere stellen übrigens zusammen mit den Seidenzuckerln die absoluten Verkaufshits.

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Daneben Gelees in allen Variationen, beispielsweise mit echtem Fruchtmark gefüllt und in Bitterschokolade getunkt. Rumpastillen mit hauchzarter Zuckerkruste, Mozartkugeln aller Sorten, Bonbonieren vom Mini- bis zum Riesenformat in teilweise sehr nostalgischen Verpackungen.

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Und als eine der schönsten Kindheitserinnerungen: Märchenhäuser mit Rotkäppchen, Hänsel und Gretl und wie sie alle heißen, voller kleiner napsartiger Schokotäfelchen. Und die Katzenzungen nicht zu vergessen!

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Natürlich sind auch die seit einigen Jahren hoch begehrten Zotter-Schokoladen in riesiger Auswahl im Geschäft "Bonbons Neubaugasse" zu haben. Gleich daneben lagern die Balleros, die so genannten "Kernkraftwerke der Schokolade", ebenfalls von Zotter. Dabei handelt es sich, so klärt mich Michaela Dürnberger auf, um "dünne Scheiben, die geballte Schokokraft versprechen und mit denen Trinkschokolade gemacht wird".

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Ebenfalls im Sortiment – wie könnte es anders sein – gesunde Schokoladen mit einem Kakaoanteil von 75 Prozent aufwärts. "Besonders beliebt sind die mit Pfeffer, Chili, Mango und Brombeere", erzählt die Besitzerin, deren Konzept "weg von der Massenware" lautet.

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Und so liegt die Besonderheit des Ladens – auch wenn es hier so gut wie alles gibt, auch Eskimo-Eislutscher für kleine Mädchen zum Beispiel – in der Exklusivität des Angebots. Und das zu absolut moderaten Preisen.

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Die besonders beliebten frisch gefüllten 10 dag-Sackerl kosten zwischen 80 Cent und drei Euro siebzig. Das freut die vielen StammkundInnen ebenso wie die Laufkundschaft, die aufgrund der verkehrsgünstigen Lage und vor allem der eingangs erwähnten Augenschmauserei zahlreich sind.

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Und welche Zuckerl munden der Besitzerin Michaela Dürnberger selbst am besten? "Ich liebe Maroniherzen, aber die gibt’s nur im Herbst", sagt sie lachend.

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Bonbons Neubaugasse
Michaela Dürnberger
Neubaugasse 18/2
1070 Wien

Tel.: ++43 (0) 1 523 63 60
Mobil.: ++43 (0) 699 107 04 706
Email

Öffnungszeiten
Mo - Fr 9:00 - 18:00
Sa 9:00 - 17:00

Text: Dagmar Buchta
Fotos: Ursula Schersch

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