Apple-Chef Steve Jobs hat zum Start der diesjährigen World Wide Developers Conference (WWDC) in San Francisco eine nahezu fertig gestellte Version von Mac OS X Leopard vorgestellt. Das fertige Apple-Betriebssystem soll im Oktober auf den Markt kommen und 129 Euro kosten.

300 neue Features

Laut Steve Jobs führt Leopard mehr als 300 neue Features ein, darunter einen neuen Schreibtisch ("Desktop") und ein neues Dock mit Stapel ("Stacks"), mit dem sich Dateien organisieren lassen. Neu sind ein aktualisierter Finder mit integriertem CoverFlow, der den Zugriff und Austausch von Dateien zwischen mehreren Macs erleichtern soll; Quick Look, das für die meisten Dateien eine schnelle Vorschau bietet, ohne diese mit einem Programm öffnen zu müssen. Auch wird mit "Leopard" das neuartige Backup-System "Time Machine" eingeführt, mit dem die Anwender nicht nur ihre Daten sichern, sondern sich quasi wie mit einer Zeitmaschine in ihren aktuellen und alten Datenbeständen bewegen können.

Spaces

Spaces soll den Desktop der Mac-Rechner mit getrennten Bildschirmbereichen ("Spaces") übersichtlicher gestalten. Mit Boot Camp lässt sich Windows auf Macs installieren.

"Leopard ist die beste Version von Mac OS X bisher, noch besser als Tiger. Leopard wird die Führungsrolle von Mac OS X als das fortschrittlichste Betriebssystem weiter ausbauen", so Steve Jobs.

Unix

Das neue Betriebssystem verfügt über vollständige native 64-Bit-Unterstützung für Programme, die Seite an Seite mit bestehenden 32-Bit Mac OS X-Programmen und Treibern laufen. "Leopard" ist das sechste Update seit der Einführung von Mac OS X im Jahr 2001. Das System verbindet einen Unix-Kern mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Ein Preview des Betriebssystems ist im Internet unter www.apple.com/macosx/leopard/ abrufbar

Safari für Windows

Zusätzlich präsentierte Jobs eine Windows-Variante des Internet-Browsers Safari, der ähnlich wie die Musik-Software iTunes kostenlos über das Internet verteilt wird – eine erste Ansichtssache finden sie hier. In Verbindung mit webbasierten Anwendungen wie der Textverarbeitung Google Docs könnte damit ein Software-Ökosystem aufgebaut werden, das mit den Produkten von Microsoft und anderen Software-Herstellern konkurriert.

Eindruck

"Wir denken, dass Windows-Anwender ziemlich beeindruckt sein werden, wenn sie sehen wie schnell und intuitiv das Surfen mit Safari sein kann", sagte Jobs. "Viele hundert Millionen Windows-Anwender setzen bereits iTunes ein und wir freuen uns, sie auch vom überlegenen Browsererlebnis von Safari zu überzeugen."

Apple will unabhängigen Entwicklern erlauben, Programme für sein für Sommer angekündigtes Multimedia-Handy iPhone zu schreiben. Das Mobile kommt am 29. Juni die Läden – vorerst nur in den USA. (sum)