Wien/Teheran/Kuala Lumpur – Während die USA_und Europa im Streit um das Atomprogramm Irans nunmehr eine dritte UN-Resolution mit Sanktionen anstreben, versucht die Regierung in Teheran die Öl- und Gasressourcen des Landes zu nutzen, um strategische Partnerschaften mit China und Indien aufzubauen – einer Vetomacht im UN-Sicherheitsrat und dem Führer der „blockfreien“ Staaten im Gouverneursrat der Internationalen Atombehörde.

So erklärte der iranische Ölminister Kasem Vasiri-Hamaneh am Montag am Rande einer Energiekonferenz in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur, dass nahezu die Hälfte des iranischen Abschnitts einer Gaspipeline nach Pakistan und Indien fertig gestellt sei. Verhandlungen über die Endstufe des Projekts liefen derzeit, meinte der Minister.

Öllager für China

Vasiri-Hamaneh gab auch bekannt, dass der Iran derzeit mit China über den Aufbau strategischer Ölreserven spricht. China hat jüngst sein erstes Reservelager mit 33 Millionen Fass Rohöl angelegt und will bis Ende 2008 die 100-Millionen-Marke erreichen. Der Iran ist der viertgrößte Ölexporteur. (DER STANDARD, Printausgabe, 12.6.2007)