Die drei Beteiligten an diesem "Sister-Act": eine Choreografin als Tänzerin (Keersmaeker), ihr Tänzer als Choreograf (Dunoyer) und dessen "Muse" Fumiyo Ikeda (im Bild).

Foto: Devriendt
Bevor er sich 1995 selbstständig machte, war der Franzose Vincent Dunoyer, 45, über ein halbes Jahrzehnt lang einer der Star-Tänzer bei Rosas.

Nun betritt er gemeinsam mit seiner einstigen "Chefin" Anne Teresa De Keersmaeker die Bühne: in dem Duett Sister, einer Hommage an die Tanzsprache der Künstlerin, die Mitte Juli bei ImPulsTanz uraufgeführt wird.

Es ist ein Stück, das auch eine Muse hat – die langjährige Rosas-Tänzerin Fumiyo Ikeda, die auch als Protagonistin in Alain Platels Kindersoldatenstück Nine Finger mitwirkt. Ikeda hat in den Bewegungsarchiven der Company, deren Repertoire sie in großem Umfang verinnerlicht hat, geforscht und ihr Wissen an Dunoyer weitergegeben.

Dieser konnte sich ab 1997 in dem Stück Three Solos for Vincent Dunoyer (von Keersmaeker, Steve Paxton und der Wooster Group) neu positionieren, schuf zwei Jahre später die Tanzinstallation Etude#31 zur Musik des Mexikaners Conlon Nancarrow.

2001 gelang ihm ein Durchbruch mit The Princess Project. Raimund Hoghe lud ihn daraufhin zu der exquisiten Arbeit Sarah, Vincent et moi ein.

Die Nähe zu seiner Choreografin und Mentorin hat Dunoyer nie verloren. In Sister erweist er ihr jetzt als Choreograf seine Reverenz. (ploe, DER STANDARD/Printausgabe, 12.06.2007)