Das US-Startup-Unternehmen
Eye-Fi
hat angekündigt, im Herbst eine SD-Speicherkarte mit
integriertem WLAN-Chip auf den Markt zu bringen. Mithilfe dieser Karte
können Fotos direkt von der Kamera an den Desktop-PC übertragen
beziehungsweise an eine Foto-Sharing-Webseite gesendet werden, berichtet
das Branchenportal Cnet. Eye-Fi verhandle derzeit mit einem Dutzend
Online-Portalen, die den direkten Upload via WLAN-Speicherkarte erlauben
sollen, berichtet Yuval Koren, CEO von Eye-Fi.
Länger als Standardkarten
Die Karte wird etwa 100 Dollar kosten und ist voraussichtlich mit einer
Kapazität von zwei Gigabyte erhältlich. Bisherige WLAN-fähige
Speicherkarten passten zwar in den Slot, waren allerdings länger als die
Standard-Karten und ragten somit aus dem Gerät hinaus. Bei Digitalkameras
ist dieser Überstand störend, da der Kartenschacht zumeist verschlossen
wird. Somit dürfen die WLAN-Speicherkarten für Kameras nicht größer sein,
als die Varianten ohne Funkchip. Die Formentscheidung fiel damit auf
SD-Memory, da diese Karten genügend Platz bieten würden, um den WLAN-Chip
aufzunehmen, führt Koren aus.
"Ein Jahr später hatte ich allerdings
noch kein einziges der Bilder gesehen"
Die Idee zu dem Produkt kam Koren bei einer Hochzeit im Jahr 2004. "Viele
Gäste machten Fotos und alle versprachen, die Bilder den anderen Gästen
später zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später hatte ich allerdings
noch kein einziges der Bilder gesehen", meint Koren. Durch die
Netzwerkfunktionen und die direkte Anbindung an Online-Portale soll "das
Teilen" der Bilder einfacher werden. Eine Finanzspritze von 5,5 Mio.
Dollar aus dem Geldbeutel einer Investorengruppe soll die Umsetzung der
Idee ermöglichen.
Nach dem Einsetzen der WLAN-SD-Karte in die Digitalkamera hat der User
die Möglichkeit, Profile zu konfigurieren. So kann zwischen der
Übertragung an einen Computer oder dem Senden ins Web ausgewählt werden.
Bilder können bei bestehender WLAN-Verbindung sogar sofort nach dem
Fotografieren gesendet werden. Wird der WLAN-Chip nicht benötigt, so
werde er deaktiviert, um den Akku der Kamera zu schonen, heißt es. Dass
sich Anwender sofort an jedem verfügbaren WLAN-Zuganspunkt einloggen, um
die Bilder ins Web zu stellen, glaubt Koren jedoch nicht. "Der Fokus
liegt hier wahrscheinlich auf dem privaten Netzwerk zuhause", meint er.
Hier sei WLAN jedoch gegenüber der Verbindung mittels USB-Kabel die
bequemere Methode, ist Koren überzeugt.(pte)