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Der Streitpunkt: Die Desktopsuche von Windows Vista

Grafik: Archiv
Über eine weitere Verschärfung in der Auseinandersetzung zwischen Google und Microsoft berichtet die New York Times : Wie erst jetzt bekannt wurde, hat der Suchmaschinenexperte bereits vor einigen Monaten beim US-Justizministerium eine Kartellrechtsbeschwerde gegen den Konkurrenten aus Redmond eingebracht.

Position

Der Vorwurf: Microsoft nutze durch die Desktop-Suche in Vista seine Marktposition im Betriebssystemsbereich auf unfaire Weise aus. Es gebe keine einfach Möglichkeit, diese durch das Produkt eines Drittherstellers - auch Google hat ja eine eigene Desktopsuche - auszutauschen.

Anbindung

So seien etwa die Suchkästen des Betriebssystems fix an den Microsoft-Indexer gebunden. Auch wird es den BenutzerInnen nicht gerade leicht gemacht, die mitgelieferte Desktop-Suche abzudrehen. Wenn allerdings zwei Indexer neben einander laufen, hat dies spürbar negative Auswirkungen auf die Performance, ein Umstand der die BenutzerInnen quasi zum Abschalten der externen Lösung drängt.

Fraglich

Ob Google mit seiner Beschwerde erfolgreich sein wird, ist freilich eine andere Frage: Zwar scheinen die Generalstaatsanwälte einiger US-Bundesstaaten gewillt, die Sache weiter zu verfolgen, auf der anderen Seite gibt es aber ein Memo der Antitrust-Abteilung des US-Justizministeriums, das zu einer Ablehnung von Googles Ansuchen rät.

Kritik

Nicht nur, dass solche Memos eher selten vorkommen, sorgt dieses spezielle noch für weitere Kritik: Verantwortlich dafür zeichnet nämlich mit Thomas Barnett ein ehemaliger Mitarbeiter des Anwaltsbüros Covington & Burling, das Microsoft bereits in der Vergangenheit gegen die Kartellrechtsuntersuchungen der US-Regierung verteidigt hatte.

Einschätzung

Eine interne Untersuchung sieht durch diesen Umstand allerdings kein Problem, immerhin sei Barnett in der Vergangenheit nicht direkt mit Microsoft-Agenden betraut gewesen. So sei das entsprechende Memo weniger als Zeichen einer aktiven Beeinflussung sondern eher als Ausdruck einer allgemeinen Pro-Microsoft-Haltung der Bush-Administration zu werten, resümiert die New York Times. (red)