Wien - Die weltweite Bedeutung der börsengelisteten Unternehmen in den acht größten Volkswirtschaften der Welt (G8-Ländern) ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen. Bisher wenig etablierte Märkte in den Schwellenländern legen dagegen zu, wie aus einer Fidelity-Studie hervorgeht.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die italienische Großbank UniCredit. Demnach werden die weltweiten Kapitalströme immer weniger vom Westen und seinen Notenbanken kontrolliert, sondern von Hedgefonds, aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften und den BRIC-Ländern Brasilien, Russland, Indien und China. Die treibenden Kräfte dahinter seien die gestiegenen Rohstoffpreise, die asiatischen Währungsreserven und die hohe Liquidität der Hedgefonds.

Marktanteil schrumpft

Laut Fidelity betrug die Marktkapitalisierung der einheimischen Werte an den Börsen Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Japans, Kanadas, Russlands und der USA Ende 2006 insgesamt 69,7 Prozent des weltweiten Volumens. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 88,7 Prozent (ohne Russland). In Österreich stieg die Marktkapitalisierung um jährlich 19 Prozent auf 146,2 Mrd. Euro. Die Marktkapitalisierung der an den Börsen weltweit gelisteten Unternehmen lag 2006 bei 38,4 Billionen Euro. Innerhalb von zehn Jahren stieg dieser Wert um 163,7 Prozent. "Die Globalisierung wirkt stark auf die Dynamik der Kapitalmärkte", so Fidelity-Manager Richard Skelt.

Unter den G8-Ländern konnten nur die Euronext Paris sowie die Borsa Italiana ihren Marktanteil ausbauen. Die US-Börsen mussten einen Bedeutungsverlust von 14,3 Prozentpunkten hinnehmen. Gemessen am absoluten Wert spielen sie allerdings nach wie vor die wichtigste Rolle. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.6.2007)