1983 wurde in der damaligen Tschechoslowakei mit dem Bau des größten Atomkraftwerks Mitteleuropas begonnen: Temelín - vom Typ ein Druckwasserreaktor mit vier Blöcken. Zehn Jahre später beschloss die neue tschechische Regierung, nur die Blöcke 1 und 2 fertig zu stellen, was die US-Siemens-Tochter Westinghouse übernahm. Durch Verzögerungen explodierten laut "Global 2000" die Baukosten von 70 Millionen auf 3 Milliarden Euro.Im Oktober 2000 wurde der erste Reaktorblock in Betrieb genommen, seitdem reißt die Kette der Störfälle nicht ab. Österreich, Tschechien und die EU unterzeichneten im Dezember 2000 das "Melker Abkommen". Die kommerzielle Inbetriebnahme sollte erst erfolgen, wenn Sicherheitskriterien "wie in Mitgliedstaaten der EU vorherrschen". Ohne den Anforderungen nachzukommen, wurde am 16. November 2006 Temelín ans kommerzielle Netz genommen. Am 4. Juni 2007 ging eine diplomatische Note aus Wien nach Prag. (ker, DER STANDARD Printausgabe, 11.6.2007)