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Bob Bradley.

Foto: APA/EPA/Lane
Boston - Das Fußball-Team der USA sehnt beim CONCACAF-Gold Cup einen echten Gegner herbei. Nach dem souveränen Durchmarsch in der Vorrunde der Meisterschaft von Nord- und Zentralamerika mit Siegen gegen Guatemala, Trinidad & Tobago und El Salvador wartet im Viertelfinale mit Panama ein weiterer Underdog auf die US-Boys. "Wir sind der Titelverteidiger und wir sind der Gastgeber, deshalb nehmen wir jedes Spiel und jeden Gegner ernst", sagte US-Trainer Bob Bradley. Doch der Coach hat auch erkannt: "Wir müssen uns mit Brasilien, Argentinien und den Top-Teams aus Europa messen."

Deshalb lässt sich der 49-Jährige auf ein Mammutprogramm ein. Unmittelbar nach Ende des Gold Cups fliegt das US-Team zur Copa America nach Venezuela. Bradleys Vorgänger Bruce Arena hatte die Südamerika-Meisterschaft trotz wiederholter Einladungen seit 1997 stets gemieden. Das sei schließlich ein anderer Verband. Außerdem erhielten die Spieler keine Freigabe von ihren MLS-Klubs.

Doch inzwischen denkt man anders. Es reiche einfach nicht aus, nur alle vier Jahre bei einer WM gegen die ganz Großen zu spielen, betont Peter Nowak, früher Bundesliga-Profi bei Dynamo Dresden und 1860 München und seit Dezember vergangenen Jahres Co-Trainer der US-Nationalmannschaft. So wertvoll Siege gegen zentralamerikanische Fußball-Zwerge auch sein mögen, sportlich bringen sie die Spieler nicht weiter. Das hat schon die WM vor einem Jahr in Deutschland gelehrt. Als Nummer fünf der Weltrangliste kamen die Amerikaner zum Turnier. Ohne Sieg und mit nur einem - wenn auch überraschenden - Unentschieden gegen den späteren Champion Italien fuhren sie wieder heim.

Bradley und Nowak freuen sich bei der Copa America vom 26. Juni bis 15. Juli auf ihre erste richtig große Herausforderung. Und die wartet in Argentinien gleich im ersten Vorrundenspiel. Die weiteren Kontrahenten heißen Kolumbien und Paraguay.

Das US-Team steht ein Jahr nach dem Erstrunden-Aus in Deutschland vor einem Neuaufbau. "Die WM war das Ende einer großen Generation, die vier Jahre zuvor sensationell das Viertelfinale erreicht hatte und dort nur knapp gegen Deutschland gescheitert war", sagte Nowak. "Wir haben viele talentierte Spieler, mit denen wir hoffentlich den Gold Cup gewinnen können. Denn damit wären wir automatisch für den Confederations-Cup 2009 in Südafrika qualifiziert." Auch dieses Turnier bietet die Möglichkeit, sich mit den Top-Nationen zu messen.(APA/dpa)