Johannesburg - In Südafrika hat die Regierung rund 2.500 Soldaten aufgeboten, die zusammen mit der Polizei Schulen und Krankenhäuser vor Übergriffen des streikenden Personals schützen sollen. Das Militär traf in Mannschaftswagen mit schusssicheren Westen und automatischen Gewehren vor den Gebäuden ein. Der in die zweite Woche gehende unbefristete Streik des öffentlichen Dienstes hat im ganzen Land Gerichte, Behörden, Schulen und Krankenhäuser lahm gelegt. In Städten wie in Durban stellten die Krankenwagenfahrer ihre Dienste ganz ein, da Krankenhäuser keine Notfälle mehr aufnehmen. In anderen Hospitälern wurde ein Notdienst aufrechterhalten. Die Regierung rief Freiwillige dazu auf, sich in den Krankenhäusern zur Arbeit zu melden. Viele Schwestern und Hilfskräfte blockierten die Eingänge der Hospitäler. Die Gewerkschaften appellierten an die Soldaten, sich nicht als Streikbrecher missbrauchen zu lassen und drohten mit einer Ausweitung des Streiks auf andere Bereiche. Sie haben vor einer Woche gut eine Million Staatsdiener zum Ausstand aufgerufen, um Lohnerhöhungen um 12 Prozent durchzusetzen. Der Staat hatte zuletzt 6,5 Prozent mehr Lohn geboten, was 0,2 Prozentpunkte über der Preissteigerung des Monats April liegt.(APA/dpa, 8.6.2007)