Berlin - Ältere Menschen in Deutschland werden bis 2050 die wichtigsten Verbraucher. Der Anteil der über 60-Jährigen an den gesamten Konsumausgaben werde von derzeit fast einem Drittel auf 42 Prozent zulegen, hieß es am Mittwoch im Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Nahezu die Hälfte der dann 37,6 Millionen Haushalte werde von Älteren gebildet.

"Langfristig sinkende Einwohnerzahlen und die Veränderung der Struktur der Haushalte lassen die Bedeutung Älterer nicht nur für die Inlandsnachfrage insgesamt, sondern auch in allen Konsumgütergruppen in Deutschland steigen", schrieben die Forscher. Besonders für ihre Gesundheit würden Ältere mehr ausgeben: "Hier verdreifachen sich die Ausgaben."

Bedeutsamer würden auch Güter und Dienste rund um die Bereiche Freizeit, Bildung und Beherbergung. Hingegen würden Nahrung und Bekleidung nur noch zwölf Prozent des gesamten Verbrauchs der Älteren ausmachen. Insgesamt konsumieren die über 60-Jährigen 2050 dem DIW zufolge 386 Mrd. Euro. Das sind gut ein Fünftel mehr als 2003.

Die Forscher forderten die Unternehmen auf, ihre Produkte rechtzeitig den Wünschen und Bedürfnissen der "neuen" Konsumentenschicht anzupassen. Beispielsweise würden Ältere spezielle Anforderungen an Wohnungen und ihre Ausstattung stellen. Insgesamt müssten Firmen die sinkende Nachfrage von jüngeren Konsumenten durch den Anstieg älterer Kunden kompensieren. (APA/Reuters)