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Kärnten steckt 2007 insgesamt 50 Millionen Euro in touristische Maßnahmen.

Foto: APA/EPA/Keystone/Gaetan Bally
Velden - Nach der erfolgreichen Wintersaison mit einem Plus von 4,7 Prozent startet der Kärntner Tourismus auch für den Sommer kräftig durch. Der zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Gerhard Dörfler (BZÖ) bezifferte am Mittwoch die Summe, die das Land 2007 insgesamt in touristische Maßnahmen steckt, mit rund 50 Millionen Euro. Die Kärnten Werbung will sich neben den Kernmärkten Deutschland und Österreich besonders auf Italien, Großbritannien, Russland und die Ukraine sowie auf den arabischen Raum konzentrieren.

"Was uns im Winter gelungen ist, ist jetzt im Sommer im Laufen", sagte Dörfler in einer Pressekonferenz in Velden. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Investitionen im Beherbergungsgewerbe sowie im Bereich der Infrastruktur. Ganz wichtig werde in den kommenden Monaten die Vermarktung des Landes im Hinblick auf die EURO 2008 sein, vor allem in den fußballbegeisterten Ländern Deutschland und Italien.

Natur im Vordergrund

Der Slogan für den Sommer 2007 lautet "Bewegung zwischen Bergen und Seen im Süden Österreichs". Damit werde laut Kärnten-Werbung-Chef Werner Bilgram intensiv geworben, auch in Kooperation mit der Österreich Werbung. Man wolle wieder vermehrtes Augenmerk auf die Natur legen und deshalb die große Gruppe der Radfahrer und Wanderer ganz besonders ansprechen.

"Wir müssen die Internationalisierung vorantreiben", gab Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) die Marschrichtung vor. Er verspricht sich vor allem viel von Gästen aus Russland und dem Mittleren Osten. "Wir werden sicher die Dummheit der Tiroler nicht machen und russische Gäste diskreditieren", meinte er in Anspielung auf Aussagen einer Touristikerin aus Kitzbühel, die im Februar für Aufregung gesorgt hatten und denen dann eine "Charme-Offensive" der Stadt folgte. Der Russe sei nämlich "ein angenehmer Gast, der viel ausgibt".

Kongresstourismus

Haider verspricht sich aber auch viel vom boomenden Kongresstourismus. So werde in Villach noch heuer ein großes Kongresshotel eröffnet, im Stift Ossiach, dem Schauplatz des Carinthischen Sommers, werde es innerhalb der künftigen Alpen-Adria-Musikakademie einen 450 Personen fassenden Veranstaltungssaal geben, und auch das tibetische Klosterhotel in Hüttenberg werde realisiert. Weitere konkrete Projekte sind laut Haider ein Kur- und Thermenhotel in Bad St. Leonhard im Lavanttal und ein Wellness Hotel auf der Koralpe.

Gernot Riedel von der Wörthersee Tourismus Gesellschaft sprach von einer "Marktbereinigung", welche derzeit Platz greife: "Es gibt immer weniger Betten, aber immer mehr Qualität." Seiner Meinung nach seien daher nicht so sehr die Nächtigungs-, sondern die Umsatzzahlen ausschlaggebend. Riedel: "Wir widmen uns ganz massiv dem Thema Qualitätsverbesserung in allen Bereichen." Während Riedel aber von einem Minus bei den Übernachtungen in der bevorstehenden Saison ausgeht, sehen dies Dörfler und Bilgram anders. "Wir rechnen fest mit einem Zuwachs", versicherten sie gegenüber der APA.

Imageträger

"Man spürt wieder eine Aufbruchstimmung im Ort und am Wörthersee", freute sich auch Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk (SPÖ). Mit der Wiedereröffnung des Schlosshotels sei der Hauptimageträger der gesamten Region wieder aktiv, zusätzlich gebe es in Velden enorme Investitionen von Hotellerie und Gastronomie. Vouk: "Velden soll wieder als der Nobelkurort positioniert werden, der er in der Vergangenheit schon einmal war."

"Die Ganzjahresöffnung und die öffentlich zugänglichen Bereiche ergeben vollkommen neue Möglichkeiten", erläuterte der Bürgermeister. In den vergangenen Jahren sei sehr viel Geld in die Neugestaltung von Plätzen und "Flaniermeilen" gesteckt worden. Gemeinsam mit dem Land und der Casinos Austria AG habe man über zwölf Millionen Euro in das neue Kongresszentrum mitsamt Tiefgarage investiert.

"Diese Kosten machen sich schon deutlich bezahlt", so Vouk. "500 Personen zusätzlich finden ideale Voraussetzungen für Tagungen, Kongresse und Gesellschafts-Events, und das mit einzigartigem Blick auf den Wörthersee", schwärmt das Gemeindeoberhaupt.

Neu-Eröffnungen

Neben dem Fünf-Sterne-plus-Schlosshotel, in dessen Renovierung und Erweiterung insgesamt fast 120 Mio. Euro investiert wurden, gab es in Velden heuer zwei weitere Eröffnungen im Beherbergungsgewerbe: Das Casinohotel wurde um 40 Betten in der Vier-Stern-Kategorie (Investitionssumme 1,8 Mio. Euro) erweitert, am Südufer entstand im Rahmen des Ferienparks Seeresidenz Werzer um 5,5 Mio. Euro ein Vier-Sterne-plus-Hotel mit 70 Betten. Das Hotel "Parks" errichtete eine zeitgemäße Orangerie und investierte in sein 200 Betten-Hotelangebot sowie in den Spa-Bereich insgesamt 15 Mill. Euro.

Auch kulinarisch spielt sich an Kärntens größtem See einiges ab: Die Bandbreite reicht von der Buschenschenke mit heimischen Spezialitäten bis zur Haubenküche. So sind das Restaurant Caramé in Velden und das Leon in Pörtschach zur Zeit mit zwei dieser Kopfbedeckungen ausgezeichnet. Je eine Haube wurde den Küchen in Schloss Seefels, Hubertushof Velden, Parkhotel Pörtschach, Sagmeisterei Moosburg und im Sweetlife im Casino Velden verliehen. Das kulinarische Angebot erweitern nun das Gourmet Restaurant Schlossstern sowie das Seerestaurant Seespitz, die beide mit dem neuen Schlosshotel Velden eröffnet wurden. (APA)