Wegen Wartungsarbeiten an beiden Pisten des Wiener Flughafens kann ausnahmsweise das Nachtflugverbot über Wien und Schwechat zwischen 21 und 7 Uhr aufgehoben werden. Es könne „ausnahmsweise nächtliche Anflüge aus dem Süden sowie Starts in Richtung Norden“ geben, wie die Flughafen AG mitteilte.

Trotz hoher medialer Aufmerksamkeit ist der Fluglärm allerdings bei weitem nicht der größte akustische Störefried in der Stadt. In der Wiener Umweltschutzabteilung (MA22) weiß man aus Umfragen, dass der bodennahe Verkehrslärm der schlimmste ist: 32 Prozent der Bevölkerung klagen über Autolärm, 29 Prozent über Motorräder und 24 Prozent leiden unter dem Brummen der LKWs. An zweiter Stelle der Lärm-„Hitliste“ steht mit 15 Prozent der Schienenlärm, danach folgen Baustellen und Nachbarn (je 13 Prozent). Für „nur“ zehn Prozent ist Fluglärm störend und für fünf Prozent der Lärm von Gewerbebetrieben.

Umfassendste Informationen zum Thema bietet die neue interaktive CD „Alles gegen den Lärm“ der MA22. Sie „soll helfen, die Ursachen von Lärm besser zu verstehen und enthält Informationen, an wen man sich bei Lärmproblemen wenden kann, wie Lärm gemessen wird oder auf welche Gesetze man sich zum Schutz vor Lärm berufen kann“, erläutert MA22-Leiterin Karin Büchl-Krammerstätter.

Und da kann man etwa auch spielerisch erfahren, dass bereits zur vorletzten Jahrhundertwende der Verkehr als „Lärmhölle“ empfunden wurde: Damals beschwerten sich die Menschen halt über das Hufeisengeklapper auf dem Kopfsteinpflaster, das Rasseln der Pferdegeschirre und das Quietschen der Kutschen. (Roman David-Freihsl/DER STANDARD-Printausgabe, 05.06.2007)