Düsseldorf - Ex-DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp kann laut Handelsblatt durch die Rückabwicklung seines Lebenswerks zweistellige Millionenbeträge realisieren. Allein in der Vorwoche seien durch den Kursanstieg der DaimlerChrysler-Aktie Optionen fällig geworden, die Schrempp 5,9 Mio. Euro einbringen. Insgesamt belaufe sich der Wert seiner Aktienoptionen auf mehr als 50 Mio. Euro.

Schrempp hatte die Daimler-Benz AG 1998 mit Chrysler in einem 30-Milliarden-Euro-Deal fusioniert. Sein Nachfolger Dieter Zetsche gab vor kurzem den Verkauf des US-Autobauers an den Finanzinvestor Cerberus für 5,5 Mrd. Euro bekannt. Damit wurde ein Schlussstrich unter eine neun Jahre währende Konzernehe und die von Schrempp postulierte Welt AG gezogen. Der Aktienkurs habe in dieser Zeit um bis zu 76 Prozent nachgegeben. Seit Schrempps Rücktrittsankündigung im Juli 2005 sei der Kurs um mehr als 88 Prozent gestiegen.

Insgesamt ständen ihm seit 2000 Aktien im Wert von 44,3 Mio. Euro zu. Hinzu kämen weitere Aktienoptionen aus dem Jahr 2005 im Wert von sechs Mio. Euro. Der Spiegel berichtete, dass der 62-Jährige noch bestens beschäftigt ist: Er ist Aufsichtsrat bei Vodafone, beim Luxusgüterhersteller Richemont, bei einer Energiefirma, und er ist Berater des südafrikanischen Präsidenten. DaimlerChrysler bezahle ihm noch Büro, Sekretärin und eine Büroleiterin, die praktischerweise Schrempps Gattin Lydia ist und für ihre Dienste ein Jahressalär von angeblich rund 200.000 Euro erhalten soll. (dpa, cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 05.06.2007)