Der schöne (ost)österreichische Ausdruck "zizerlweise" beschreibt die Art, wie die Wahrheit über die "Eurofighter"-Beschaffung an den Tag kommt: in kleinen Portionen eben. Jetzt sagte der Chef einer kleinen Firma vor dem U-Ausschuss aus, die Firma EADS habe Druck auf ihn gemacht, damit er "ein ganz normales Geschäft" als Gegengeschäft im Dienste der Eurofighter bezeichne.

Er war nicht der Erste, und er wird nicht der Letzte sein. Niemanden wundert das wirklich. Was aber Leute mit einigermaßen gutem Gedächtnis fast ein bisserl wütend macht, ist die Art, wie uns das seinerzeit verkauft wurde. Eine "Wirtschaftsplattform" werde die Finanzierung des Eurofighterkaufs übernehmen, behauptete der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Die Flieger finanzierten sich also praktisch selbst oder "die Wirtschaft" werde das dann schon irgendwie erledigen.

Geglaubt hat das ohnehin niemand, aber es macht auch noch nachträglich stutzig, für wie blöd man gehalten wird, damit einem der Chef einer angeblichen Wirtschaftspartei und Kanzler der Republik einen solchen Holler (noch so ein ostösterreichischer Ausdruck) glaubt, erzählen zu können. (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 5.6.2007)