Nicht nur die Besten der Classics: Verena Roidinger, Martina Garstenauer, Simone Möslinger und Edith Zöserl (alle 19, von li.) sind die Sieger von "Girls Only".

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Wenn sich die soziale Ader und die Fantasie treffen, schaut die Konkurrenz durch die Finger.

Wien/Steyr – "Es ist ein soziales Projekt, das geschaffen wurde. Und das, obwohl die Mädchen aus einer wirtschaftlichen Schule kommen." Gertraud Oberzaucher vom Verkehrsministerium sparte beim abschließenden Feedback nicht mit Lob. Zu den Sachpreisen und Urkunden nahm das Projektteam von der HAK Steyr – Verena Roidinger, Simone Möslinger, Martina Garstenauer und Edith Zöserl (alle 19) – noch einige Komplimente mit auf den Heimweg. So befand die kompetente Fachjury weiters, dass "alle relevanten Partner geholt wurden" und die Präsentation des Produkts "sehr gelungen" sei. Das einheitliche optische Auftreten der vier Mädchen überzeugte beim Bundesfinale ebenso wie deren lockere Präsentation selbst.

Kein Wunder also, dass die Mädchen sowohl bei der Kategorie Classics den Sieg abräumten, als auch die Zusatzauszeichnung des besten "Girls-Only"-Projekts entgegennahmen.

Kindergartenkindern soll KLAC-KS – Kinder lernen am Computer eine sanfte Vorbereitung auf die Volksschule sein. Oberzaucher zeigte sich besonders begeistert von der Projektidee, da sie "schulische Bildung von der Kindergartenzeit an" befürwortet.

In den Bereichen "Natur", "Tiere", "Menschen" und "Form und Farbe" können die Kindergartenkinder mehr über ihre Umwelt erfahren. Von einer animierten Figur namens "Rudi die Raupe" begleitet, bewältigt der User der jüngsten Generation Spiele und Aufgaben, die ihn mit Dingen des echten Lebens vertraut machen. So müssen Abdrücke von Pfoten dem passenden Tier zugeordnet werden. Eine Auswertung über den Erfolg der Übung gibt es danach von Rudi selbst.

Die Spiele und Grafiken entwarfen Verena Roidinger und ihre drei Projektmitglieder selbst. Dass die Mädchen nicht nur technisch und organisatorisch begabt sind, befand auch die Jury: "Ein Pluspunkt war vor allem die Kreativität, die man in den selbst gezeichneten Bildern eindrucksvoll sehen konnte." Der Gruppe war es wichtig gewesen, in ihrem Maturaprojekt Kreativität und Computer zu verbinden.

Zur Titelverteidigung treten die Maturantinnen kommendes Jahr nicht an. "Wir wollen anderen auch eine Chance lassen", scherzte Teamleiterin Verena Roidinger.

Der Punkt aber, der am meisten Eindruck machte und den entscheidenden Vorsprung gegenüber der starken Konkurrenz darstellte, war die Vollständigkeit des Projekts, das vom Projektmanagement bis zur Vermarktung und dem Verkauf der CDs funktioniert.

Über die Website kann man KLAC-KS für zehn Euro erwerben. Langsam wird der Verkauf auch zu einem profitablen Geschäft: "Beklagen können wir uns nicht", erklärte Verena. (Alexander Müller/DER STANDARD Printausgabe, 2./3. Juni 2007)