Los Angeles/New York - Ihren ersten Tag hinter Gittern hat Hotelerbin Paris Hilton nach Angaben ihres Anwalts gut überstanden. Seiner Mandantin gehe es "den Umständen entsprechend gut", sagte Richard Hutton am Montag (Ortszeit) nach einem Besuch bei der 26-Jährigen im Frauengefängnis von Lynwood im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Wachsfigurenkabinett Madame Tussaud in New York hüllte derweil seine Paris-Hilton-Puppe in Gefängniskluft.

Orangefarbene Häftlingskleidung

Hilton hatte in der Nacht auf Montag nach einem gewohnt glamourösen Auftritt bei der Verleihung der MTV Movie Awards früher als erwartet ihre 45-tägige Haftstrafe angetreten, die bei guter Führung auf 23 Tage reduziert werden dürfte. Nach der Ankunft im Gefängnis habe sich die künftige Millioneerbin kooperativ verhalten, sagte Sergeant Diane Hecht von der Polizeibehörde von Los Angeles. Beim Einchecken seien Hiltons Fingerabdrücke genommen worden, dann sei sie fotografiert und ärztlich untersucht worden. Anschließend seien der Gefangenen die orangefarbene Häftlingskleidung und Hygieneartikel übergeben worden. "Montag früh gegen 1.00 Uhr wurde sie dann in ihre Zelle gebracht."

Hilton war am 4. Mai zu einer 45-tägigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, nachdem sie mehrfach gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hatte und ohne Führerschein Auto gefahren war. Bei guter Führung soll die Strafe auf 23 Tage verkürzt werden. Nach Angaben der Polizeisprecherin ist Hilton in einer Einzelzelle in einem Sondertrakt untergebracht. Eine Stunde am Tag darf sie die Zelle verlassen, um zu duschen, zu telefonieren oder fernzusehen.

"Zeige der Welt, wie ich wirklich bin"

Hiltons Anwalt kritisierte erneut das harte Urteil gegen seine Mandantin. Die Erbin der Hotel-Dynastie sei ein unglückliches Opfer "des Systems". Die Zeit im Gefängnis wolle Hilton nutzen, um über ihr Leben nachzudenken und zu überlegen, wie sie die Welt verbessern könne, sagte Hutton laut der Zeitschrift "People" nach seinem Besuch bei Hilton. "Sie sieht das so: Ich gehe hier rein, sitze meine Zeit ab, bringe es hinter mich und zeige der Welt, wer ich wirklich bin."

Hilton hatte ihre Karriere als Model für die Agentur von Immobilienzar Donald Trump begonnen. Mit ihrer Schwester Nicky erwarb sich die schlanke Blonde den Ruf einer unermüdlichen Partygängerin. Für Aufsehen sorgte sie mit der Doku-Soap "The Simple Life", in der sie gemeinsam mit ihrer Freundin Nicole Ritchie das einfache Leben in Familien in der Provinz am eigenen Leibe erfuhr.

Die New Yorker Filiale des Wachsfigurenkabinetts Madame Tussaud's stattete derweil die Puppe der prominenten Nachtschwärmerin mit einem schwarz-weiß gestreiften Gefängnisanzug aus. Hiltons Wachspuppe werde für die Dauer des Gefängnisaufenthaltes ihres realen Vorbilds auf ihr gewohntes knappes Top und den türkisfarbenen Trainingsanzug verzichten müssen, sagte eine Sprecherin. (AFP)