Donnerstagabend hat er die Conclusio dessen präsentiert; sein Buch "Ehrlos für immer?". Darin analysiert er das späte Auftauchen des Themas in den 90er-Jahren und die langwierigen und heftigen Diskussionen, die schließlich 2005 im so genannten Anerkennungsgesetz mündeten.
Auch wenn seither alle Deserteure als Widerstandskämpfer gelten, richtig zufrieden ist Metzler mit der Situation noch lange nicht: "Es ist eine halbherzige Rehabilitierung", sagt er im Gespräch mit dem Standard. Ihn stört, dass die Deserteure im Gesetz nicht dezidiert genannt werden. Und noch etwas ärgert ihn: Gleichzeitig mit den Wehrmachtsdeserteuren habe es auch eine Entschädigung für die Trümmerfrauen gegeben. "Für die gab es Benachrichtigungen und Informationsveranstaltungen", sagt Metzler, "für die Wehrmachtsdeserteure gab es nichts vergleichbares". Dabei könnten sie unter anderem um Opferfürsorge und Pensionsersatzzeiten ansuchen.
Immerhin: Ein wichtiger Mitstreiter im Kampf um die Rehabilitierung wurde am Freitag von der Republik geehrt. Wehrmachtsdeserteur Richard Wadani bekam das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs verliehen. Geehrt wurden gleichzeitig auch einige Österreicher, die als Angehörige der britischen Armee an der Befreiung Österreichs beteiligt waren. (pm/DER STANDARD, Printausgabe, 2.6.2007)