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Die Präsidenten sind sich einig: Mehr Macht den Präsidenten.

Foto:AP:Knippertz
Zürich - FIFA-Boss Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini wollen beim Kongressmarathon in Zürich ihren großen Einfluss auf den Welt-Fußball weiter ausdehnen. Als wichtigster Partner gilt dabei Franz Beckenbauer, der als Nachfolger von Gerhard Mayer-Vorfelder in die FIFA-Exekutive einziehen soll. Obwohl die exakten Aufgabenverteilungen erst bei diversen Sitzungen beschlossen wird, gilt es als sicher, dass der "Kaiser" künftig als "Chefdiplomat" des Weltverbandes auftreten wird.

Kaiserlicher Diplomat

"Es kommen ein paar neue Aufgaben auf mich zu", erklärte Beckenbauer, ohne Details verraten zu wollen. Als so genannter Außenminister soll der 61-Jährige die Beziehungen zwischen den Kontinentalföderationen und dem von Blatter geführten Dachverband stärken. Spätestens seit seiner Weltreise in alle 31 WM-Gastländer im Jahr 2006 ist der Bayer ein geübter Akteur auf diplomatischen Missionen. Den gewichtigen Namen Beckenbauer macht sich auch Blatter gerne zu Nutze. "Es ist gut, dass er in die Exekutive einzieht. Dann können wir mehr über Fußball reden und weniger über Politik", meinte der Schweizer.

Blatter selbst wird sich zum Abschluss der am Sonntag mit einer Exekutivsitzung beginnenden Zürcher Kongresstage zum dritten Mal zum FIFA-Präsidenten küren lassen. An der Wahl des 71-Jährigen gibt es keinen Zweifel. Noch nie in seiner bisher neunjährigen Amtszeit saß der einst skandalumwitterte Blatter so fest im Sattel - erstmals muss er sich keinem Gegenkandidaten stellen.

Platini der gute Schüler

Im Schatten des FIFA-Kongresses am Mittwoch und Donnerstag hält auch die UEFA am Montag eine Außerordentliche Generalversammlung ab. Und UEFA-Chef Platini beweist, dass er von seinem Freund und Förderer Blatter schon viel gelernt hat. Neue und mehr Kommissionen, ein größeres Exekutivkomitee und ganz nebenbei auch mehr Macht für sich selbst will Platini vier Monate nach seiner Wahl von den Delegierten absegnen lassen. Auch im Kontinentalverband bekommt Chef-Funktionär Beckenbauer eine wichtige Aufgabe. Als Nachfolger Platinis wird der "Kaiser" künftig die Technische Kommission leiten und sich in führender Position um Fragen des Regelwerks kümmern. (APA/dpa)