Wien - Oliver Setzinger wagt den Sprung über den großen Teich und wird in der kommenden Saison für die Nashville Predators in der NHL spielen. Sollte er sich einen Platz im Predators-Kader erkämpft und die 19-jährige Stürmerhoffnung Michael Grabner den Sprung ins Team der Vancouver Canucks schafft, werden 2007/08 inklusive Thomas Vanek und Thomas Pöck vier Österreicher in der Liga mitmischen. tätig sein.

Am Donnerstag unterschrieb der 23-jährige Setzinger den Vertrag, der den im Frühjahr abgeschlossenen Kontrakt mit den Hannover Scorpions hinfällig machte. Statt Deutschland also Übersee, statt Euro gehen US-Dollar auf das Konto des schnellen und technisch versierten Angreifers, der für die Vienna Capitals in den vergangenen zwei Saisonen nicht weniger als 158 Scorer-Punkte verbuchte. Als "Fee Agent" wird der in Horn geborene und in Wien aufgewachsene Nationalspieler mindestens 450.000 Dollar (334.797 Euro) pro Jahr verdienen. Die Ablöse für die Capitals wird laut "NHL-Development-Fee" 100.000 Dollar (74.399 Euro) betragen.

"Oliver ist einer der talentiertesten Spieler, die wir in Österreich je gehabt haben", meinte Rangers-Legionär Pöck schon vor Monaten und er stand mit seiner Meinung bei weitem nicht alleine da. Was Experten dem 1,84 m großen und 90 kg schweren Setzinger aber immer wieder vorwarfen, waren mentale Schwächen und mangelnder Teamgeist. In der Predators-Truppe mit Superstars wie Peter Forsberg oder Paul Kariya muss der langjährige Finnland-Legionär (insgesamt 6 Saisonen bei Tampere, Lahti und Hämeenlinna) diese Schwächen ablegen.

Sonst würde Setzingers Weg wohl unweigerlich ins AHL-Farmteam Milwaukee Admirals führen, was der 109fache Teamspieler. Scheuen würde er auch diese Herausforderung nicht. "Ich will es unbedingt probieren, auch wenn ich mich durch das Farmteam kämpfen muss", sagte Setzinger.

Erst kürzlich war berichtet worden, dass Nashville um 149 Mio. Euro von Jim Balsillie, dem Chef des mobilen E-Mail-Dienstes BlackBerry, gekauft worden ist. Der neue Besitzer könnte das Team in der übernächsten Saison in eine andere Stadt mit mehr Eishockey-Begeisterung transferieren. (APA/dpa/red)