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Susanne und Kennedy sind seit zweieinhalb Jahren ein glückliches junges Paar und werdende Eltern. Am Mittwoch wollten sie heiraten. Doch bei der Aufnahme der Daten am Standesamt, nur wenige Minuten vor der Hochzeit, traten von beiden Seiten des Saales Fremdenpolizisten ein und verhafteten den Bräutigam. Die Begründung: Der Nigerianer hätte kein laufendes Asylverfahren mehr und: "wo hätten wir sie sonst finden sollen", berichtet der Verein Ehe ohne Grenzen. Die verzweifelten Appelle der Braut nützen nichts; ihr Verlobter wurde vor der Hochzeit verhaftet. "Die beiden durften sich nicht einmal mehr von einnander verabschieden", ist die Ehe ohne Grenzen-Sprecherin Angela Magenheimer empört.

Kennedy war laut Auskunft von Ehe ohne Grenzen immer vorschriftsmäßig gemeldet und wäre für die Beamten jederzeit auffindbar gewesen. Die Braut, übrigens deutsche Staatsbürgerin, ist verzweifelt: „Warum lassen sie uns nicht heiraten, was wird aus uns, was wird aus unserem Kind?" Im Herbst werden sie und Kennedy Eltern.

"So darf der Staat mit Menschen nicht umgehen"

"So darf der Staat mit Menschen nicht umgehen“, sagt Magenheimer, das sei wieder "einer der abartigen und menschenfeindlichen Auswüchse" des Fremderechts. "Wir fordern eine sofortige Freilassung von Kennedy, und eine störungsfreie Hochzeit der beiden in Österreich – so wie sie ihnen zusteht", so die Sprecherin von Ehe ohne Grenzen. (red)