Graz - Mit Möglichkeiten, sich den Herausforderungen des Altwerdens erfolgreich zu stellen, beschäftigt sich ein vom Grazer Uni-Kulturvereines "UniT", koordiniertes EU-Projekt. Die internationalen Projektpartner wollen mit kreativen Methoden das lebenslange Lernen älterer Menschen fördern. Die entsprechende filmische Dokumentation dazu ist im Grazer Annenhofkino unter dem Titel "Alt werden in Europa - Third Age Moving" zu sehen.

Der Verein für Kultur an der Karl-Franzens-Universität "UniT", hat in Kooperation mit Partnereinrichtungen aus Ungarn, Griechenland, Polen und Portugal ein transnationales Projekt zur Theaterarbeit mit älteren Menschen entwickelt. Dabei wurden in den beteiligten Ländern von den Partnerorganisationen Modellprojekte durchgeführt; einerseits mit Personal, das mit den Älteren arbeitet, andererseits mit den Senioren selbst.

Polen, Portugal, Ungarn und Österreich

Der junge Grazer Regisseur Markus Mörth (geb. 1973) hat die Projektteams filmisch begleitet. In seiner 45-minütigen Dokumentation zeigt er vor allem die unterschiedlichen Lebenssituationen von Menschen im hohen Alter in Polen, Portugal, Ungarn und Österreich.

Der Film berührt u.a. mit Bildern der 86-jährigen Donna Pineda, die jeden Tag auf ihrem Esel zum Markt reitet, um sich dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Er zeigt die Bewältigung des Alltages in der Gemeinschaft am Beispiel eines Dorfes in Nordungarn, wo die Jungen bereits abgewandert sind. Am Wochenende trifft man sich im "Club", wo Probleme diskutiert werden, vor allem aber der Zusammenhalt der Menschen durch gemeinsames Essen und Singen zelebriert wird. Arbeit und Freizeit halten sich die Waage - die Gemeinschaft trägt den Einzelnen.

Am Beispiel der polnischen Stadt Stettin wird dargelegt, wie alte Menschen an der "Universität des dritten Alters" vom Beruf zur Berufung gefunden haben. Ältere Menschen treffen sich in dieser Institution, um die Zeit sinnvoll zur Erweiterung des geistigen Horizontes zu nutzen.

Anhand des österreichischen Modellprojekts in einem Altersheim in Graz-St. Peter sieht man, wie künstlerische Arbeit die Heimbewohner aus der "Passivität des Versorgt-Werdens" zu einer aktiven Haltung "verführt" werden. Im Zuge des Arbeitsprozesses mit den alten Menschen entstanden Fotocollagen mit den Senioren als Hauptdarsteller, die sowohl den Senioren als auch den Betrachtern der Collagen Reisen in versunkene Welten ermöglichen. (APA)