Der war gut:

Der war gut: Sagt die eine WGlerin zu den andern WGlern: „Was gibt’s Neues?“ Antworten die: „Ja, die Quoten sind rauf und dann wieder runter.“ In einem Anfall von Selbstironie veralberten sich die Josefstädter Fernsehfreunde in der 30. Folge von „Mitten im Achten“ Dienstagabend selber. Wir erinnern uns: Ab Folge 30 versprach der ORF „Nachjustierungen“ in der viel gescholtenen Vorabendserie. Weniger Sex und vulgäre Sprache werde es geben. Und jetzt also auch Ironie.

Foto: ORF/Domenigg

Irgendwie war der Einwurf schon nett,

weil er signalisierte, dass hier eine Truppe in ihrem Bemühen die Außenwelt sehr wohl wahrnimmt und nun auch eingesehen hat, dass sie bisher einfach sehr, sehr schlecht beraten war.
Zum Beispiel darin, eine bereits vorhandene, fix-fertige niederländische Serie als Vorlage zu nehmen und diese anfangs fast eins zu eins übersetzen zu lassen. Die Eigenheiten niederländischen Humors versuchte man mit einem Übermaß an Wiener Schmäh zu kompensieren. Das Ergebnis wirkt – übrigens auch in Folge 30 und trotz Ansätzen, die Humorzwänge zu überwinden – hölzern und inhaltsleer.

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Dem Publikum war’s ohnehin wurscht.

120.000 schauten zu, das entspricht einem Marktanteil von nur sieben Prozent. Das Problem der Serie sind die eingeschränkten Lebenswelten. Bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ machen sie Zeitung, verstricken sich in sektenähnlichen Gesinnungsgemeinschaften oder intrigieren in Rechtsfragen. Nur privat ist eben auf die Dauer nur fad. (prie/DER STANDARD; Pintausgabe, 24.5.2007)

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