Dorit Margreiter: "Grandeur et décadence d'un petit commerce de cinéma" (2004)

Foto: Generali Foundation

Wien - Die Generali Foundation gibt erstmals seit vier Jahren wieder einen Einblick in ihre Sammlung. Dabei soll allerdings kein Überblick über die rund 2000 Kunstwerke der Foundation gegeben werden, im Mittelpunkt der bis 26. August geöffneten Schau stehen die zuletzt getätigten Ankäufe, betonte Kuratorin Sabine Breitwieser bei der Pressepräsentation am Mittwoch. Gezeigt werden Werke von Robert Barry, VALIE EXPORT, Dan Graham, Dorit Margreiter, Gustav Metzger, Walter Pichler u.v.a.

Ausstellungsthema sei diesmal keines vorgegeben, inhaltliche Überschneidungen zwischen den Arbeiten würden sich jedoch durch den Fokus der Sammlung auf filmische, architektonische und institutionskritische Arbeiten ergeben, so Breitwieser. Wenig überraschend gibt es in der neuen "Sammlung"-Schau für regelmäßige Besucher ein Wiedersehen mit zahlreichen Künstlern, die in den 19 Jahren des Bestehens bereits in den Räumen der Generali Foundation zu sehen waren.

"Grandeur et décadence ..."

Etwa mit Dan Graham, dessen Rauminstallation "New Design for Showing Videos" (1995) bereits 1995 und 1999 zu sehen war. Eine Konstruktion aus Holz und Glas, die den Blick nicht nur auf die gezeigten Videos lenkt, sondern auch auf die anderen Betrachter und durch Spiegelungen auf sich selbst. Über einen Computerserver und über eine Suchmaske kann nun auch von jedem Monitor aus auf die meisten der zirka 500 Videos im Besitz der Generali Foundation direkt zugegriffen werden. Ein Service, das nach dem Ende der Ausstellung in den Studienräumen des Hauses weiter zur Verfügung steht, so Breitwieser.

Mit den "Rollen", die Städte in Filmen spielen, beschäftigt sich Dorit Margreiter in der Filmarbeit "Grandeur et décadence d'un petit commerce de cinéma" (Aufstieg und Fall eines kleinen Kinounternehmens, 2004). So ist zu sehen wie Liverpool, ein Zentrum der britischen Filmindustrie, für einen Historienfilm auf alt getrimmt wird. Es werden etwa Plakate übermalt und Türklingeln verklebt. Von den älteren Arbeiten der Sammlung - die sich mit Kunst von den 1960er-Jahren bis heute beschäftigt - sticht VALIE EXPORTs legendäres "Tapp- und Tastkino" (1968) hervor, das gleich in zwei Ausführungen zu sehen ist. Zu sehen ist außerdem eine für die Ausstellung erstmals hergestellte Rekonstruktion des "Pneumatischen Raums (Prototyp 5)" aus dem Jahr 1966 von Kunst-Einzelgänger Walter Pichler.

Zur Ausstellung gibt es auch ein umfassendes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Filmaufführungen und Diskussionen unter anderem mit den Künstlern Florian Pumhösl (24.5.) und Dorit Margreiter (31.5.). In Kooperation mit dem Filmmuseum und den Wiener Festwochen sind außerdem noch bis Ende Mai im Filmmuseum Aufführungen von VALIE EXPORTs Expanded Cinema Arbeiten aus den Jahren 1967-73 zu sehen. (APA)