"Marktlücke
"Wir haben offenbar eine Marktlücke gefunden," sagte Böhm der APA. Die Idee sei ihm in seiner Zeit als Brüssel-Korrespondent der Tageszeitung "Die Presse" gekommen, als ihm Jugendliche bei einem EU-Jugendkonvent darauf aufmerksam gemacht hätten, dass es außer "Propagandamaterial" von EU-Institutionen keine Unterrichtsmaterialien über die Europäische Union gebe. Daher hätten sich er und der EU-Koordinator des Nachrichtenmagazins "profil" Lahodynsky entschlossen, als "kritische Journalisten" ein Schulbuch über die EU zu schreiben, sagte Böhm. Der zweite Grund für das Buch sei gewesen, die Österreicher, die zu den größten EU-Skeptikern zählen, über Vorteile und Chancen der EU-Mitgliedschaft zu informieren, sagte der Leiter des EU-Ressorts der "Presse".
"Opa, Evropa!"
Das vor zwei Jahren im Schulbuchverlag öbv & hpt erschienene Buch ist vom slowenischen Regierungsamt für EU-Angelegenheiten übersetzt und um ein Kapitel über die Beziehungen zwischen Slowenien und der EU ergänzt worden. Schulminister Zver zeigte sich "begeistert" von dem Buch. Das Werk mit dem slowenischen Titel "Opa, Evropa!" ("opa" ist im Slowenischen ein Ausruf der Ver- und Bewunderung) solle die europäische Dimension des Unterrichts an Sloweniens Schulen stärken und vor allem auf die gemeinsamen europäischen Werte hinweisen, betonte Zver. "Die EU wird nämlich dann stärker werden, wenn wir unsere gemeinsamen Werte entwickeln."
"Ohne EU-Latein"
Der slowenische EU-Staatssekretär Janez Lenarcic hob bei der Präsentation als größten Vorzug des 120 Seiten starken Buchs hervor, "dass es ohne EU-Latein auskommt" und die Arbeit der Institutionen der EU anhand von konkreten Beispielen wie etwa der Finanzierung eines schwedischen Rockkonzerts vorstellt. "Das Buch ist ein Führer durch das komplizierte Labyrinth der EU, der durchaus nicht nur für Schüler gedacht ist, sondern für alle, die sich für die EU interessieren, und gerne auf einfache und auch unterhaltsame Weise etwas über sie erfahren wollen", betonte Lenarcic.