Leichentransport vor hundert Jahren

Foto: Bestattung Wien
Wien - Die Bestattung Wien feiert heuer ihr 100-jähriges Bestehen. Dazu haben die städtischen "Pompfüneberer" einen ganzen Veranstaltungsreigen ersonnen, mit dem der runde Geburtstag begangen wird. Grabesstimmung dürfte keine aufkommen, zumal das Themenspektrum vom Konzertevent "Klassiker der Trauermusik" bis hin zu den besten Schmankerl des Leichenschmauses aus aller Welt - die bei einem Tag der offenen Tür kredenzt werden - reicht.

Den Auftakt machte am 24. Mai standesgemäß eine Veranstaltung auf dem Zentralfriedhof. Bei den Gräbern bekannter Musiker gaben verschiedene Sänger, Chöre, Bläser und Streicher die Klassiker der Trauermusik zum Besten.

Danach liiert sich die Bestattung mit der Wissenschaft. Im Rahmen der Ringvorlesung "Tod und Ritual" der Universität Wien organisiert die Bestattung nicht nur tiefschürfende Exkursionen für die Teilnehmer, sondern richtet in ihren Räumlichkeiten auch die beiden Podiumsdiskussionen "Der Tod aus spiritueller Sicht" am 19. Juni und "Der Tod aus weltlicher Sicht" am 21. Juni aus.

Der Höhepunkt der Feierlichkeiten folgt allerdings am 30. Juni, dem Tag der offenen Tür. Die Mitarbeiter beantworten Fragen, die Friedhöfe, Steinmetze und Floristen stellen sich und ihre Produkte vor. Darüber hinaus sind Särge, Uniformen und "Bestseller" der Trauerliteratur ausgestellt.

Totenkopfburger

In den Tag gestartet wird bei einem Frühschoppen mit Blasmusik. Im Tagesverlauf folgt dann eine Lesung aus dem Buch "Man stirbt nur einmal", der eine Tombola und Adi Hirschal folgen. Die begleitende Gastronomie offeriert unter anderem das beliebteste Essen auf internationalen Leichenschmäusen wie den jiddischen Eierkichlen, türkischem Halwa oder mexikanischen Totenkopfburgern. Bis zum Tag der offenen Tür sollen auch Buch und DVD zum 100-Jährigen erscheinen, die bei der Veranstaltung verkauft werden.

Im Oktober dient das 100-Jahr-Jubiläum dann als Motto für die Teilnahme des angegliederten Bestattungsmuseums an der Langen Nacht der Museen. Und im selben Monat startet ein Kooperationsprojekt mit dem Künstlerhaus am Karlsplatz: Dort ist zwischen dem 19. Oktober und dem 6. Jänner 2008 die Ausstellung "Exitus. Tod alltäglich" zu sehen. (APA)