Graz - Ab Herbst wird die Grazer Karl-Franzens-Universität wieder über sechs Fakultäten verfügen. Die vorerst fünf Institute und vier Zentren der neuen Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät - URBi - werden sich auf gesellschaftsrelevante Themen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Sport, Klima sowie Umwelt konzentrieren.

Zum Gründungsdekan der neuen Uni-Einrichtung wurde der renommierte Bildungswissenschafter Werner Lenz (63), er ist Professor für Erziehungswissenschaften mit besonderer Berücksichtigung der Erwachsenenbildung, ernannt. Dem Sportwissenschafter Karl Sudi (42) fällt in seiner neuen Funktion als Studiendekan die Koordination der Lehragenden von über 4000 Studierenden zu.

Durch eine forcierte Hinwendung zu aktuellen gesellschaftlichen Problemstellungen mit starkem regionalen Bezug will man den Studierenden eine praxisnahe, bedarfsorientierte Ausbildung bieten. "Die Ergebnisse einer an der Praxis orientierten Forschung sollen auch auf regionaler Ebene wirksam werden und durch entsprechende Weiterbildungsangebote nicht nur den Studierenden zur Verfügung stehen", sagte Werner Lenz im Standard-Gespräch.

Neue Impulse für die Forschung erwartet man sich an der Universität Graz vor allem durch eine verstärkte interdisziplinäre Vernetzung. Ein zentrales Anliegen des Gründungsteams sei nicht zuletzt die Schaffung optimaler Studienbedingungen und die Erschließung neuer Berufsfelder für die Absolventinnen und Absolventen.

"Die neue URBi-Fakultät wird der gesamten Universität ein unverkennbares Profil geben", sind sich Neo-Dekan Lenz und Rektor Alfred Gutschelhofer einig. Der organisatorische Mehraufwand für die Universität ist übrigens minimal, da vorhandene personelle und strukturelle Ressourcen genutzt und gebündelt werden.(Doris Griesser/DER STANDARD, Printausgabe, 18.05.2007)