Rein biologisch.

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Die Stiftsbrauerei in Schlägl war bereits vor eineinhalb Jahrzehnten Vorreiter in der Entwicklung eines Roggenbieres - sie hat auch den mutigen Weg gewählt, das Bier nicht mit einer gängigen Weissbierhefe zu vergären (wie das etwa beim deutschen Marktführer im Roggenbier-Bereich, Thurn & Taxis, passiert), sondern eine deutsche Altbierhefe, mit der ein eher niedriger Vergärungsgrad erzielt wird. Offenbar aufgrund einer freizügigen Temperaturführung wärhend der Gärung ergibt sich bei diesem Bier ein extrem fruchtiger und aromatischer Eindruck.

Das ehemalige "Gold Roggen", das nun mit angeblich reineren, jedenfalls aber aus ökologischen Rohstoffen gebraut wird, ist nun als "Bio-Roggen" relauncht worden. Es ist hell-bernsteinfarben, hat eine fruchtige, an Kirschkuchen und Marillen erinnernde Nase und einen vollen Antrunk. Obwohl noch eine Restsüße vorhanden ist, drängt sie sich nicht auf. Stattdessen kommt der herbe Eindruck des Nachtrunks (bewirkt von Mühlviertler Bio-Hopfen der Sorte Malling) früh durch und übernimmt dann das Finish.

Durch das Stift Schlägl wird seit Beginn des vorigen Jahrhunderts eine für diese Gegend sehr "winterfeste" Roggensorte gezüchtet. Die Vermehrung dieses Roggens erfolgt noch immer durch das Stift Schlägl. Bereits im Jahre 1937 wurde der "Schlägler Roggen" als Hochzuchtsorte in das Zuchtbuch beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft eingetragen. In Zukunft soll der Roggen auch aus dem eigenen biologischen Anbau von der Landwirtschaft des Stifts kommen und vielleicht auch im Mühlviertel vermälzt werden. Derzeit erfolgt die Vermälzung in Grieskirchen bei der Mälzerei Plohberger. (Conrad Seidl)