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Katzenfutter ist am Dienstag im MQ wichtig

Foto: AP Photo/Joerg Sarbach
In der Wiener Stadtzeitung Falter heißt das, was anderswo unter "Society" läuft, "Zoo". Aber, wundert sich Falter-Zoo/Society-Wärter Christopher Wurmdobler immer wieder: "Während sich hin und wieder Leser darüber aufregen, dass das menschenverachtend ist, hat sich noch nie einer der Darsteller beschwert, als Teil einer Menagerie beschrieben zu werden." Vermutlich, weil ViPs per se tierlieb sind. Schließlich lernt man im Grundkurs jedes Volkshochschul-ViP-Seminars, dass man mit Tieren nie schlecht rüberkommt. Entweder ist das Vieh süß, vom Aussterben bedroht - oder der Promi zeigt Mut. In diesem Zusammenhang übrigens interessant: Am Montag hat die Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky im Tiergarten Schönbrunn eine Jaguarpatenschaft übernommen. Ein Tier, das sich viel gefährlicher anhört als weiland das Flusspferd des gewesenen Sozialministers Herbert Haupt - obwohl das Hippo laut Internetquellen im südlichen Afrika mehr Menschen töten als alle Raubtiere zusammen.

Menschen-Mode

Auch Dienstag ein Tiertermin: Der Katzenfutterhersteller Sheba lädt im MQ zur "Catwalk-Gala". Gezeigt wird nicht Mode für Katzen, sondern Menschenmode mit Katzenbezug, die "Sheba Kollektion 2007". Und auch wenn es nicht in der Einladung steht, strafen die Veranstalter Miezen-&-Katz\n-Wortspiele. Mit empörtem Pfauchen - aber den Firmennamen bitte trotzdem vorkommen zu lassen.

Vertreter einer anderen Spezies treffen am Mittwoch aufeinander. Taxifahren ist schließlich mehr als ein Beruf. Und um die Besten der besten zu küren, wurden heuer zum sechsten Mal Testkunden losgeschickt um "schonungslos" (Pressetext) zu prüfen: Die Kür der "Wiener Top Taxilenker" findet im Radiokulturhaus statt.

Promi-Fütterung

Apropos "eigene Spezies": Da sich noch kein Bewohner des Lugniversums je beim Falter über die Ansiedlung im Zoo beschwert hat, darf man diese Klientel wohl auch weiterhin als Menagerie sehen. Um die zu besichtigen, muss man Donnerstags nicht nach Schönbrunn, sondern in die Donaucity fahren: Jeannine Schiller lässt ArtgenossInnen (Christina Lugner, Manuel Ortega, Edi Finger, Adriana Zartl ...) wohltätig über den Laufsteg paradieren. Durch Reifen muss keiner springen - aber das Volk darf immerhin bei der Fütterung zusehen.

Wem das zu "hardcore" ist, dem sei das Alternativprogramm angeboten: Christian Clerici besucht tagsüber Tierarztpraxen in Wien, Niederösterreich & Oberösterreich. Bei der Impf-Aktion "Tierärzte ohne Grenzen" sammeln die Veterinäre Geld für ein Hilfsprojekt in Tansania. Für Menschen. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 8.5.2007)