Madrid - Der Erzbischof von Pamplona, Fernando Sebastian Aguilar, hält es für "überlegenswert", extrem rechte oder konservative Parteien wie die faschistische "Falange Espanola" zu unterstützen. Das schrieb der für die nordspanische Provinz Navarra zuständige Kirchenfürst auf einer katholischen Web-Site , wie die spanische Zeitung "El Pais" am Montag in ihrer Internet-Ausgabe berichtete.

Aguilar beklagte in dem Schreiben den Rückgang des Einflusses der katholischen Kirche in Spanien und gab Ratschläge, wie man diese Probleme überwinden könne. So gebe es heute einige Parteien, die der gesamten Soziallehre der Kirche treu geblieben seien, wie etwa die konservativen Gruppierungen "Comunion Tradicionalista Catolica" oder die "Falange Espanola de las JONS", meinte der Erzbischof.

Die 1934 gegründete faschistische Bewegung "Falange Espanola de las Juntas de Ofensiva Nacional Sindicalista" (Spanische Phalanx der Vereinigungen der Nationalsyndikalistischen Offensive), gehörte einerseits zu den Stützen der Diktatur von General Francisco Franco, anderseits opponierten Teile der Falange auch gegen den national-katholischen Kurs des Regimes. Heute spielt sie politisch kaum eine Rolle.

Erzbischof Aguilar hatte bereits 2005 für Polemiken gesorgt. Kurz vor der Legalisierung homosexueller Partnerschaften warnte er vor einer "Epidemie der Homosexualität", die eine "Quelle psychologischer Probleme und schmerzhafter Frustrationen" bilden könnte. (APA)