Wien - In Reaktion auf die zunehmende Zahl jugendlicher Alkoholexzesse seien "Hüftschüsse zu vermeiden", sagt Alfred Uhl vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Suchtforschung. Präventives und gesetzliches Gegensteuern müsse "ruhig erwogen werden".

Gegen Ausweise

Am Freitag hatte Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (VP) angekündigt, zwecks Alkoholprävention die neun Jugendschutzgesetze der Länder vereinheitlichen zu wollen. Ihren früher gemachten Vorschlag, nach Alter gestaffelt verschiedenfarbige Jugendausweise einzuführen, lehnt Wiens Jugendanwalt Anton Schmid jedoch ab: "Das schafft Hierarchien unter den Jugendlichen und fordert zur Umgehung auf."

Schmid plädiert stattdessen für "Ausweise mit weithin sichtbaren Geburtsdaten". Außerdem müssten "Flatrat-Partys prinzipiell verboten werden - egal ob auf landes- oder bundespolitischer Ebene. Wer von einer solchen Veranstaltung wisse, solle sie den Behörden nennen. Überfällig sei auch die von der Ministerin vorgeschlagene Positivkampagne mit Prominenten gegen übermäßigen Alkoholkonsum. (bri, DER STANDARD Printausgabe, 7.5.2007)