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Digg.com
Die Startseite des Services wurde stundenlang von Verweisen auf den HD-DVD-Key dominiert

Grafik: Archiv
Die Nachrichtenseite Digg.com setzt voll und ganz auf die Kraft seiner BenutzerInnen: Diese bestimmen durch ihre Bewertungen, welche Artikel auf der Startseite des Services landen und welche die meisten LeserInnen nie zu Gesicht bekommen. Eine Funktionsweise, die sich aber durchaus auch gegen die BetreiberInnen der Seite richten kann, wie diese nun herausfinden mussten.

Schlüssel

Auslöser der Proteste der BenutzerInnen war die Löschung eines populären Artikels. In diesem wurde neben einer Schmähbotschaft an die Motion Picture Association of America (MPAA) auch eine 32-Zeichen lange Zeichenkette publiziert. Doch dabei handelt es sich nicht um irgendwelche wahllosen Buchstaben und Zahlen, vielmehr stellt dies einen Schlüssel dar, mit dem aktuelle HD-DVDs kopiert werden können.

Entfernung

In einer ursprünglichen Stellungnahme zur Entfernung des Beitrags wies Jay Adelson, Mitgründer und CEO von Digg.com, darauf hin, dass man von den Rechteinhabern darauf hingewiesen wurde, dass das Posting einen Verstoß gegen die geltenden Gesetze darstelle. Aus diesem Grund habe man den Beitrag entfernt. Dies führte zu einem regelrechten Entrüstungssturm, in den folgenden Stunden wurde Digg.com mit immer frischen Beiträgen zum Key zugespammt, die Hauptseite des Services war mit entsprechenden Artikeln regelrecht zugepflastert.

Bekehrung

Eine Aktion, die ihre Signalwirkung nicht verfehlte: Einige Stunden nach der Löschung des Orignal-Artikels meldete sich der andere Digg-Gründer, Kevin Rose, zu Wort. Dieser Dienstag sei ein "schwerer Tag für uns", aufgrund der eindeutigen Stimme der Community, habe man die eigene Position revidiert und lasse nun Artikel mit dem Verweis auf den Schlüssel wieder zu.

Kämpfen

Doch das Ganze könnte auch langfristige Auswirkungen haben, wie Rose herausstreicht. Man habe sich eben entscheiden müssen, ob man dem Druck nachgebe, oder eine eventuelle Schließung der Seite - oder zumindest die Unterbrechung des laufenden Betriebs - in Kauf nehme. Die UserInnen hätten klar gemacht, dass sie lieber kämpfend untergehen, als sich dem Druck großer Unternehmen zu beugen, dem schließt man sich an.(red)