Kids On TV: Mixing Business With Pleasure

"Isn't life a travesty?" Ja, das ist Musik für den Volksschulunterricht. Schließlich werden wir alle schon früher aufgeklärt, als uns lieb ist, also bitte gleich die ganze Wahrheit. Kids On TV, die schrille schwule und vor allem sehr lustige Pop-Disco-Community aus Toronto, machen sie laut und tanzbar. Left! Right! Was ist der Hanky Code? Bittesehr. Und sagt nicht, ihr hättet es nicht gehört. (Chicks on Speed)
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Kids On TV

Foto: Kids on TV

Modest Mouse: We Were Dead Before The Ship Even Sank

"Treat me like disease like the rats and the fleas! March on! March on!" Pünktlich zum 1. Mai: Der passende Soundtrack zum schizophrenen Protest gegen die Selbstausbeutung. Modest Mouse, mit jedem Album künstlerische Nachfahren ihrer selbst, lassen sich wieder einmal gehen. Mit Ex-Smiths-Johnny Marr dürfen die Gitarren aber mehrsprachig ihre Stimmungsschwankungen zelebrieren, und die sind weiß Gott nicht nur lustig. (Rough Trade)
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Modest Mouse

Bild: Modest Mouse

Soulsavers: It's Not How Far You Fall, It's The Way You Land

Trip Hop findet seine Erlösung: Soulsavers, das britische Duo in Form von Ian Glover und Rich Machin, hat sich für sein zweites Album Vielflieger Mark Lanegan an Bord geholt, der den verlorenen Streuungen der Elektronika einen Sinn gibt: Einsamkeit ist kein Schicksal, sondern ein Bedürfnis. Lanegans prägende, sich tröstlich bescheidende Stimme prägt die Kathedralik des Werks, und erfährt in Will Oldham, dem Bonnie "Prince" Billy unter den Palace Brothers, die einzig vorstellbare Ergänzung. Nichts für Partys, bei denen geredet werden soll. (Rough Trade)
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Soulsavers

Foto: Soulsavers

Low: Drums and Guns

Drums die Musik, Guns die Texte. Wir dürfen jetzt, da der Himmel uns wohlgesonnen ist, getrost daran denken, dass wir alle, die wir dichten, lügnen und fesch ausschauen, bedingungslos darauf vertrauen können, einmal zu sterben. Alan Sparhawk, Mimi Parker und Matt Livingston schaffen die musikalische Essenz dieser Botschaft durch betont minimalistische Instrumentierung, chorischen Gesang und wunderbar spartanisch reglementierten Computer-Drum-Einsatz. Intensiv ist das Wort. (Cargo)
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Low

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Shitdisco: Kingdom of Fear

Aufgeregte Jünglinge mit schiefen Fönfrisuren und viel Sinn für ihre Pop- und Turnschuhcliquen stehen zwischen den Werbeblocks der Alternative Mainstream-Sender ja schon seit längerem im Stau, um für Festivalgigs zu werben, wo sie wiederum Schlange stehen, um viele, viele schiefe Fönfrisuren in Bewegung zu setzen. Shitdisco drängen sich vor, schreien ein bisschen herum und getanzt wird sowieso. Zweifellos die bessere Alternative: Dance Punk aus Glasgow. (Cargo)
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Shitdisco

Bild: Shitdisco