Wien - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) ortet eine zunehmende Emanzipation der FPÖ-MinisterInnen von ihrem ehemaligen Parteichef Jörg Haider. "Ich bin überzeugt, dass sie auf dem Weg sind. Aber dass sie hin und wieder den Ex-Obmann fragen ist klar", sagt die Ministerin in der Montag erscheinenden jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil". Das Duo Karl-Heinz Grasser und Susanne Riess-Passer sei "eine starke Führung". Riess-Passer habe "eine sehr eigenständige Meinung". Das politische Klima in Österreich sei "rauer" geworden, stellt Gehrer in dem Interview zudem fest. Als Beispiel nennt sie die mediale Behandlung von Sozialministerin Elisabeth Sickl (F). "Ich finde, dass man ihr Unrecht tut. Sie hat ein schwieriges Ressort mit Beamten, die mehrheitlich aus der Sozialdemokratie kommen. Man hätte ihr eine Schonfrist geben müssen ... Ich habe mit ihr nur gute Erfahrungen gemacht." In Sachen Budget nennt die Ministerin für ihr Ressort ein Einsparungsvolumen von "drei Milliarden Schilling". Sie könne sich prinzipiell auch die begrenzte Einführung von Studiengebühren vorstellen - "man muss alles diskutieren". Heute gebe es "nichts gratis". Sie glaube aber nicht, dass in dieser Legislaturperiode allgemein Studiengebühren kommen. "Ich kann mir aber vorstellen, dass man von Seniorstudenten und solchen, die einen zweiten Titel machen, Gebühren einhebt - schon in dieser Legislaturperiode", so Gehrer. (APA)