Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) tritt als erste Partei Österreichs in das virtuelle Leben von Second Life ein. Der am Samstag stattfindende Bundesparteitag soll eine eigene Präsenz innerhalb des Paralleluniversums bekommen. Laut ÖVP hat noch keine andere europäische Partei zuvor die Möglichkeiten des Web 2.0 für derartige Anlässe genutzt. Dennoch ist der Auftritt politischer Parteien in Second Life kein Novum. Sowohl europäische als auch US-Politiker haben in der virtuellen Welt bereits ordentlich Wahlkampf betrieben. "Gemäß dem Slogan des Parteitags 'Modern denken, menschlich handeln' wollen wir auch technologisch auf dem neuesten Stand sein", erklärt Gerald Fleischmann, Pressesprecher der ÖVP, den Schritt in die virtuelle Welt gegenüber pressetext.

Virtuelle T-Shirts

Die ÖVP will sich nun bei Second Life in einer eigenen Ausstellung präsentieren und virtuelle T-Shirts mit dem Logo des Parteitags anbieten. Dieser wird außerdem als Live-Video in der virtuellen Welt übertragen. Die Partei plant aber auch abseits von Second Life verschiedene Aktivitäten im Web 2.0. Interessierte Blogger können sich für den Bundesparteitag akkreditieren und live von dort berichten. Auf der Partei-Homepage soll es Video-Blogs von ÖVP-Spitzenpolitikern geben. "Wir wollen jetzt einmal wissen, wie das bei der Bevölkerung ankommt. Ob wir auch nach dem Parteitag weiterhin in Second Life aktiv sind, wird man sehen", sagt Fleischmann. Noch sei in dieser Hinsicht nichts fix entschieden.

Myspace

Sogar auf der Social-Networking-Plattform MySpace präsentiert sich die ÖVP mit einem eigenen Profil. Wer sich für weitere virtuelle Aktivitäten der Partei interessiert, kann diese auf der ÖVP-Homepage nachlesen und ausforschen. Einzelne Videomitschnitte des Parteitags sollen letztlich auch den Weg auf die Videoplattform YouTube finden. Die virtuellen Welten in Zukunft auch für Wahlkämpfe zu nutzen, scheint für die ÖVP zwar nicht ausgeschlossen, wurde laut Fleischmann bislang aber auch nicht genauer durchdacht. "Wir wollen immer die neuesten Technologien nutzen, mit Wahlkampf setzen wir uns aber jetzt nicht auseinander." (pte)