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Schloss Hartheim in Oberösterreich

Foto: APA/Verein Schloss Hartheim/Reese
Linz - Bob Schindler, der Bruder von Terri Schiavo, wird an der Euthanasiedebatte "Sinn und Schuldigkeit - Fragen zum Lebensende" am kommenden Wochenende im Schloß Hartheim als Vortragender teilnehmen.

13 Tage ohne Nahrung und Wasser

Schiavo hatte auf Grund einer Stoffwechselstörung einen Herzstillstand erlitten und war 1990 ins Wachkoma gefallen. Im März 2005 wurde auf Wunsch ihres Ehemannes die künstliche Ernährung eingestellt. Die 41-Jährige überlebte daraufhin 13 Tage ohne Nahrung und Wasser. Die Eltern durften auf Anordnung des Ehemannes kurz vor dem Tod ihrer Tochter nicht bei Schiavo sein. Schindler wird über diese Ereignisse berichten.

Rolle von Medizin und Ethik

Im Rahmen der Veranstaltung werden Themen wie der "Lebenssinn, dem die Erfahrung des Leids nicht widerspricht" oder die "Schuldigkeit, die uns vorausgehende Generation liebevoll zu begleiten" diskutiert. Gesucht werden Antworten, die der Wirklichkeit gerecht werden. Dabei wird die Rolle der Medizin und der Ethik, die Rolle der Gesellschaft und die von Kunst und Kultur beleuchtet.

Erwarteter Höhepunkt

Als einer der Höhepunkte der Konferenz wird die Abschlussdebatte zwischen den Philosophen Rudolf Burger und Eberhard Schockenhoff erwartet. Sie werden über "Euthanasie am Prüfstand der Menschenwürde: Diktat oder Verstoß?" diskutieren.

Teil des Programms werden auch Führungen durch die Ausstellung des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim sein, wo die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1944 rund 30.000 als "lebensunwertes Leben" eingestufte Menschen ermordet haben. (APA)