Wien - Drinnen rauchten die Köpfe im schattigen Festsaal - draußen glänzten die Wadeln im Sonnenlicht. Und Werbe-Zielgruppen gibt es überall: Draußen, vorm Rathaus, dominierten die Energy-Drinks und Kraftriegel - drinnen, im Wiener Rathaus, machten sie Reklame für ein "Gingkoextrakt": "Bei Nachlassen der Leistungsfähigkeit des Gehirns mit Konzentrations- und Gedächtnisschwäche".

So was kann bei einem Sudoku-Turnier - und zwar dem größten der Welt - schnell passieren. Schon im Vorjahr hatten sich die heimischen Zahlenrätsel-Fans mit rund 1000 Teilnehmern an die Weltspitze der Sudoku-Afficionados gegrübelt. Auch diesen Sonntag strömten sie wieder zum Turnier, wärmten die Köpfe schon am Vormittag mit diversen Zeitungs-Sudokus auf.

Dann traten sie in "Zwei-Kämpfen" gegeneinander an: Mann gegen Frau im K.-o.-Verfahren, um den Sudoku-Meister zu eruieren. Und dann, als Höhepunkt, auch noch das "Córdoba-Sudoku", bei dem die besten heimischen Zahlenkombinierer gegen die deutsche Elite antraten.

Draußen das Bikefestival

Draußen vor der Türe weniger Konzentration denn Motivation - für die heurige Radl-Saison: beim großen Bike-Festival der Radlobby Argus. Stoßseufzer wie beim Falter-Flohmarkt - "Heast, wann fahr i denn schon mit dem Radl?" - sind bei diesem Event die absolute Minderheit. Die neuesten Modelle, die coolsten Bikes, die schnittigsten Flitzer, die leichtesten und kleinsten Falträder, die alltagstauglichsten "Normalräder".

Höchste Konzentration aber auch hier bei waghalsigen Sprüngen zum "Dirt-Jump-Contest" oder bei der akrobatisch-komischen Einlage auf dem Einrad. So etwas gibt's öfter? Wenn das Einrad vier Meter hoch ist, aber eher seltener. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 16.4.2007)