Weißenkirchen, Wachau.

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Grafik: STANDARD
Fast exakt auf der Linie Weißenkirchen?Südpol ? allerdings wesentlich näher dem Weinort in der Wachau ? liegt der Seekopf über dem rechten Ufer der Donau. Das lässt sich aus den Angaben auf dem Geländer der Aussichtswarte entnehmen, von der man zwar nicht die Antarktis sieht, aber einen wunderschönen Rundblick genießt. Zu erspähen sind Ötscher, Göller, Jauerling, Sandl, ein Teil der Wachau, Krems, das westliche Tullnerfeld, Stift Göttweig und die Wetterkreuzkirche.

Dem Gipfelbuch ist zu entnehmen, dass der vor wenigen Jahren vom Jankerlklub errichtete Aussichtsturm dem Berg Attraktivität und häufigen Besuch beschert hat. Früher musste man die auf zwei versicherten Klettersteigen erreichbare Hirschwand erklimmen, um ungehinderte Sicht in die Runde zu genießen.

Der Seekopf verdankt seinen Namen einem kleinen periodischen Gewässer an seinem südlichen Fuß, das sich nur nach langen Regenfällen und nach der Schneeschmelze bildet, heuer daher bisher nicht zu beobachten war. Der "Rührsdorfer See" ? eine Lacke ? ist in den meisten Karten nicht eingezeichnet.

Hirschwand erfordert Trittsicherheit

Der Aufstieg zum Seekopf erfolgt vorwiegend auf einer Forststraße und bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Hinunter geht es auf einem teilweise schmalen Steig, auf dem sich mitunter "Wächten" aus Laub bilden, die einige Vorsicht erfordern, da der Weg nur schwer zu sehen ist. Die durchaus lohnende Besteigung der Hirschwand erfordert Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit, die Versicherungen sind tadellos.

Die Route: Von Rossatz steigt man auf der roten Markierung ? anfangs auf einem Steig, dann auf einer Forststraße ? gemütlich an, passiert das Naturdenkmal der Evangelimandln und das Rührsdorfer Kreuz und hält sich dann rechts (blaue Markierung), um in einen Sattel und zur Hirschwand aufzusteigen (ab Rossatz 2 Stunden). Zurück in den Sattel und auf der grünen Markierung in einer Viertelstunde zum Seekopf.

Wieder zurück in den Sattel und dann nach links auf die gelbe Markierung, die teilweise steil und mit mehreren Gegensteigungen ins Tal führt, das man etwas unterhalb von St. Lorenz erreicht. Gehzeit: 1¼ Stunden. Weiter nach Rührsdorf und auf dem wenig befahrenen Radweg zurück nach Rossatz. Ab Bundesstraße eine Dreiviertelstunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.4.2007)