Nach Jahren, in denen zeitgenössischer britischer Pop oberflächlich betrachtet nichts weiter hervorbrachte als diverse Franz-Ferdinand- Klone oder mäßig inspirierte Irgendwie-sind-wir-Punk- Bands, die sich nach dem Studium des nicht gerade umfassenden Werks der Libertines gegründet hatten, zeichnet sich mit dem Auftauchen von The Long Blondes etwas Abwechslung ab.

Typischerweise am Hypeanfälligen Label Rough Trade Records veröffentlichend, gilt die Band rund um die vor allem um ihren "Style" bemühte Sängerin Kate Jackson nun als glamourös, was angesichts der eher Schmuddelkinder- mäßigen Konkurrenz (Pete Doherty und die Folgen ...) nicht all zu schwer fällt.

Dazu frönt die Band ungeniert ihren Vorbildern: Pulp, Joy Division, aber auch Gelacktes wie ABC werden hier meist pflichtschuldig genannt. In Summe ergibt das einen gepflegten Pop-Entwurf, dem die britische Fachpresse mit dem Begriff "catchy" wohl recht nahe kommt. Das Debütalbum "Someone To Drive You Home" fiel ganz nett aus, abzuwarten bleibt, ob der Vorabwirbel sich live bestätigen lässt.

Das Vorprogramm bestreitet die Band Plexus Solaire . (flu/ DER STANDARD, Printausgabe, 11.4.2007)