Foto: Lalibela
„Nur Bilder anschauen ist zu wenig,“ sagt Elisabeth Safer, Gründungsmitglied und Betreiberin von Lalibela, der 1. Wiener Kindergalerie. Deswegen können Kinder ab drei Jahren bei Lalibela Tiere aus Ton töpfern, afrikanische Masken basteln und bemalen, Bilder in Holz, Metall und Glas ritzen, Filzschmuck oder eine eigene Schatzkiste herstellen. Und zwar seit 25 Jahren, als ein Ärztepaar gemeinsam mit Pädagogen und Künstlern ein Atelier nur für Kinder gründete, das nach den in den Felsen gehauenen Kirchen in Lalibela in Äthiopien benannt ist. Das kommt nicht von ungefähr: Die Kinder sollen nicht nur ihrer Kreativität freien Lauf lassen, sondern auch andere Kulturen entdecken, betont Safer. „Kinder finden oft Lösungen, wo Erwachsene sagen, das stimmt nicht“, will Safer den Kindern auch zeigen, dass lila Bäume oder verzerrte Perspektiven auch bei berühmten Künstlern zu finden sind. Schließlich steht Lalibela in der Tradition des Kunstpädagogen Franz Cicek, der in seiner 1897 gegründeten Malschule als erster die spontane künstlerische Entfaltung von Kindern förderte. (kri/DER STANDARD-Printausgabe, 03.04.2007)