"Die Studienergebnisse stützen unsere Vermutung, dass ein angeschlagenes Immunsystem Menschen angreifbarer für Mentalerkrankungen wie Depressionen macht", erklärt Projektleiter Chris Lowry von der Universität Bristol. "Das eingesetzte Bakterium scheint in der Lage zu sein, die Balance im Immunsystem wieder herzustellen und zudem die Produktion von Serotonin im Gehirn anzuregen", so Lowry weiter. Das Fehlen von Serotonin gilt als einer der Gründe für das Auftreten von Depressionen. Neben genetischen Voraussetzungen könnten aber auch einschneidende Stress-Erlebnisse die eigene Psyche anfälliger für derartige Erkrankungen machen, meint der Wissenschaftler.
Sinnvolles "Spielen im Dreck"
Die Vermutung, dass das menschliche Immunsystem eine bedeutende Rolle beim Auftreten von Depressionen spielt, würde auch entsprechende Konsequenzen in der medikamentösen Behandlung nach sich ziehen. "Im Prinzip wissen wir, dass die Balance des Immunsystem eine wichtige Rolle spielt. Was uns allerdings noch nicht klar ist, welche Mechanismen hier am Werk sind", meint Lowry. Auf das Bakterium waren die Wissenschaftler unter anderem deswegen gekommen, da mit diesem unter anderem in der Allergie- und Asthma-Forschung bereits Erfolge erzielt werden konnten.