Erfolgreiche Kampagnen
Ein weiterer Grund für den Anstieg sei, dass frühere Kampagnen gegen Analphabetismus so erfolgreich gewesen seien, dass viele Provinzregierungen die dafür zuständigen Abteilungen wieder geschlossen hätten. Während 1990 noch 15,9 Prozent der über 15-Jährigen Analphabeten waren, war die Rate nach der letzten Volkszählung von 2000 auf 6,7 Prozent gefallen. Der rapide Anstieg seit 2000 bedeute, dass China sein Ziel verfehlen könnte, den Analphabetismus bis 2015 zu halbieren.
Zugang zu Bildung erleichtern
Um die Abteilungen zur Eindämmung des Analphabetismus wieder einzusetzen, hofft das Bildungsministerium in diesem Jahr auf einen Etat von 10 Millionen Yuan Renminbi (970.000 Euro), 2 Millionen Yuan (194.000 Euro) mehr als 2006. Darüber hinaus soll Frauen und Angehörigen von nationalen Minderheiten der Zugang zu Bildung erleichtert werden. Ministerpräsident Wen Jiabao hatte auf der Plenarsitzung des Nationalen Volkskongresses versprochen, Familien aus ländlichen Gebieten während der neunjährigen Schulpflicht von den Gebühren zu befreien.
Indien nach China
Als Analphabet gilt in China, wer weniger als 1500 Schriftzeichen beherrscht. Im Jahr 2000 kamen weltweit 11,3 Prozent der Analphabeten aus der Volksrepublik. Damit rangierte China direkt hinter Indien. 2005 war der Prozentsatz in China aber auf 15,01 angestiegen.