Ingrid Runge, Leitung Werbung & Kommunikation bei Toyota Frey Austria.

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etat.at: Auf welche Bereiche wird das Werbebudget verteilt? Wie viel wird prozentuell in Online-Werbung investiert?

Runge: Würde man Onlinewerbung zu den klassischen Werbeformen eingliedern, dann gehen 35% in Print, 25% stehen für Außenwerbung Plakat zur Verfügung, 18% für Hörfunk, 15% für TV und für Onlinewerbung werden 7% des Gesamtbudgets investiert. Der Anteil für Onlinewerbung konnte in den vergangenen Jahren die größten Zuwächse verzeichnen. Blickt man lediglich auf die letzten drei Jahre zurück, so wurde das Budget jährlich nahezu verdoppelt.

etat.at: Was sind die Vorteile von Online-Werbung gegenüber "klassischen" Werbeformen?

Runge: Vernetzte Kampagnen verbessern die Imagewerte einer Marke, daher ist der Einsatz von Onlinewerbung eine sehr sinnvolle Ergänzung im Mediamix. Der Erfolg ist unmittelbar messbar und somit in gewisser Weise auch steuerbar. Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Produkt verbessert sich die Verarbeitungstiefe der Informationen. Das Produkt und die Produktbotschaft wird rascher und nachhaltiger gelernt.

etat.at: Was war ihr größter Erfolg mit Online-Werbung?

Runge: Geht man davon aus, dass wir je nach Werbeform bei den ClickRates immer weit über dem zu erwartenden Durchschnittsnormwerten liegen, wir dies aber nicht als Erfolg verbuchen, denn vielmehr ist das die Voraussetzung, die jede Kampagne erfüllen muss. Stellt sich weiters die Frage, was wir als Erfolg bei Online-Kampagnen werten. Für uns war die Prius Kampagne im letzten Herbst zweifelsohne die erfolgreichste Kampagne der letzten Zeit: In Form eines Quiz zum Thema Hybridantrieb gelang es, nicht nur eine besonders lange Verweildauer des Users zu erzielen, es konnten auch überdurchschnittlich viele Kontakte und Probefahrten generiert werden.

etat.at: Welche Online-Werbeformen nützt ihr Unternehmen?

Runge: Das hängt grundsätzlich vom Einsatzzweck, der Botschaft und der Zielgruppe ab. Für uns gibt es keinen Kamm über den man alle Kampagnen scheren kann.

etat.at: Planen Sie zukünftig auch Video-Streams, Secound Life und Blogs für Werbezwecke zu nutzen?

Runge: Wie schon gesagt, welche Werbeform genutzt wird, hängt von der Zielgruppe, der Botschaft und dem daraus zu erwartenden Response ab. Wir sind prinzipiell offen, neue Wege im Online-Marketing auszuprobieren.

etat.at: Welche Werbeformen im Internet bevorzugen Sie und welche gefallen ihnen persönlich überhaupt nicht?

Runge: Grundsätzlich finde ich alle Werbeformen – sofern gut gemacht – interessant und häufig wirklich spannend. Teilweise trifft man speziell bei Online-Werbung noch auf sehr kreative Ansätze. Nicht wegklickbare Werbeformen die sich über den Content legen, finde ich unmöglich, da aufdringlich. Ich würde diese Werbeform niemals für eine Marke nutzen, da ich damit die Sympathiewerte der Marke gefährdet sehe.

etat.at: Ausblick: Wie sehen Sie die Zukunft von Online-Werbung und wie schätzen sie die Entwicklung für ihr Unternehmen ein?

Runge: Ich bin davon überzeugt, dass sich der Boom auch noch in den nächsten Jahren fortsetzen wird, allerdings nicht mehr mit so rasanten Budgetzuwächsen. Im automotiven Geschäftsbereich halte ich die Nutzung von Online-Werbeformen als unerlässlich, da wir durch Onlinewerbung die Chance haben, mit einer deutlich jüngeren Zielgruppe zu kommunizieren, als üblicherweise bei Nutzung von klassischen Werbeformen möglich. (red)