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Foto: STANDARD/Newald
In alten Reiseberichten wird oft die Schifffahrt auf der Donau durch die Thebener Pforte unterhalb von Hainburg als ebenso abwechslungsreich und interessant beschrieben wie die Passage durch die Wachau. Auf dem Weitwanderweg zwischen Wolfsthal und Hainburg lässt sich das nicht ganz nachvollziehen, sucht man aber den Punkt am rechten Ufer auf, wo der Strom endgültig Österreich verlässt, die Donau also zur Dunaj wird, so ergeben sich völlig ungewohnte Aspekte.

Man befindet sich dann schon auf der Höhe von Karlova, einem Vorort der slowakischen Hauptstadt Bratislava, der vom Fluss allerdings durch die Kleine Schüttinsel getrennt ist. Der Blick stromaufwärts wird vom Felsen von Theben mit den Resten der ehemaligen Burg dominiert, welche auch die Marchmündung kontrollierte. Den Treppelweg säumen Daubelfischer und Kontrollposten des österreichischen Bundesheeres.

Herrlicher Ausblick

Die Ruine Röthelstein, angeblich ein ehemaliges Schloss des geheimnisvollen Templerordens, wurde vom Bewuchs befreit und mit einer neuen Stiege versehen, die zu einer Plattform führt, von wo man einen herrlichen Ausblick auf den Strom und den unteren Teil des Nationalparks hat. Von den freien Abschnitten des Treppelwegs schaut man zu den östlichsten Erhebungen Österreichs wie Hundsheimer Berg und Königswarte.

Messstation

Beim Stromkilometer 1878 passiert man eine in einem Container untergebrachte online-Messstation, in der ständig Temperatur, Sauerstoffgehalt, ph-Wert, elektrische Leitfähigkeit und etliche chemische Parameter des Donauwassers ermittelt werden.

Ein Teil des Weges ist nicht markiert, trotzdem sind keine Orientierungsschwierigkeiten zu befürchten, die Route ist eindeutig. Einziger Nachteil: Am Anfang muss man ein Stück neben der stark befahrenen Bundesstraße gehen. Die Distanz zwischen Ausgangs- und Endpunkt lässt sich gut mit der Bahn überbrücken, die S7 fährt im Stundentakt.

Die Route: Vom Bahnhof Wolfsthal geht man auf dem Radweg neben der Bundesstraße bis zum Kreisverkehr, hält sich dort links bis zum Donauufer und folgt dem Treppelweg bis zur Staatsgrenze. Gehzeit: 1¼ Stunden. Nun geht es auf dem Treppelweg stromaufwärts, man erreicht den rot markierten Weitwanderweg und folgt diesem. Die Route wendet sich später vom Ufer weg in die Au und es folgt ein kurzer steiler Anstieg zur Ruine Röthelstein. Gehzeit ab der Staatsgrenze: 2¾ Stunden. Auf dem Weitwanderweg geht es weiter bis Hainburg zum Personenbahnhof. Gehzeit ab Röthelstein eine halbe Stunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD, Printausgabe, 31.3./1.4.2007)