Paris - Frankreichs konservativer Präsidentschaftskandidat Nicolas Sarkozy hat das Wort "Bruch" (rupture), mit dem er bisher die Distanz zur Ära des scheidenden Staatschefs Jacques Chirac deutlich machen wollte, aus seinem Wahlprogramm gestrichen. Stattdessen ist nun von "tief greifendem Wandel" die Rede. In dem am Donnerstag vorgelegten Programm will der als Innenminister zurückgetretene Chef der bürgerlichen Mehrheitspartei UMP die Aufwertung der Arbeit in den Mittelpunkt stellen. Zusätzliche Stunden sollen besser bezahlt und von Abgaben befreit werden, heißt es in dem 16-seitigen Text, der ab dem Wochenende in acht Millionen Exemplaren verteilt wird.

"Mein Projekt - Gemeinsam wird alles möglich" ist die Broschüre betitelt, sie fasst die zentralen Vorschläge zusammen, die Sarkozy seit Beginn des Wahlkampfes gemacht hat. "Ich will der Präsident der Republik sein, der Frankreich reformiert", heißt es in einem handgeschriebenen Vorwort. "Ich werde Sie nicht belügen und Sie nicht verraten." Entfernt wurde Sarkozys konkretes Versprechen, Steuern und Abgaben um vier Punkte zu senken. Nun heißt es lediglich, die Steuern würden nicht erhöht. An seinem umstrittenen Vorschlag, ein Ministerium für Einwanderung und nationale Identität zu schaffen, hält Sarkozy fest.

Die erste Wahlrunde findet am 22. April statt, zugelassen sind zwölf Kandidaten, zur Stichwahl zwischen den beiden stimmenstärksten kommt es zwei Wochenspäter, am 6. Mai. Nach der Entscheidung Chiracs, von einer nochmaligen Kandidatur Abstand zu nehmen, hatte Sarkozy klargestellt, dass er sich nicht als "Erbe" des scheidenden Staatsoberhauptes verstehe, der zwölf Jahre im Elysée-Palast residierte. (red/APA/AP)